Bei Recherchereisen in die Ukraine wechseln sich ewiges Warten und Adrenalinschübe ab. Endlose Autofahrten gehören ebenso dazu wie Tankstellenessen. Die krassen Gegensätze, die man bei den Reisen erlebt, sind manchmal nicht ganz einfach zu verarbeiten.

An der ukrainischen Ostfront treffen modernste Waffen auf Technik aus dem Ersten Weltkrieg. Besonders deutlich zeigt sich hier, wie verheerend der Abnutzungskrieg zwischen Besatzern und den Verteidigern ist. Ein Besuch in den Schützengräben.

Seit dem russischen Überfall meiden Ausländer die Ukraine – aus gutem Grund. Mehr als 30.000 ultraorthodoxe Juden haben sich aber auch vom Krieg nicht von einer Pilgerreise abschrecken lassen. Ein Besuch bei Menschen, die sich für unverwundbar halten.

Russische Truppen wurden vor gut einem Jahr aus der nordost­ukrainischen Kleinstadt Kupjansk vertrieben. Die Menschen denken mit Schrecken an die Besatzungszeit zurück. Und sie haben große Angst – davor, dass die russischen Soldaten Kupjansk ein zweites Mal heimsuchen könnten.

RND-Auslandsreporter Can Merey zeigt, wie der Satellitenempfang des Unternehmens Starlink bei der Berichterstattung und der Kriegsführung in der Ukraine hilft.

In der Südukraine läuft die Offensive gegen die russischen Besatzer. Orte in Frontnähe wirken wie Geisterstädte – bis man dort die wenigen Menschen aufspürt, die trotz allem ausharren. Ein Besuch in Huljajpole, fünf Kilometer von der Front entfernt.

An der Front bei Bachmut in der Ostukraine stehen sich Ukrainer und Russen gegenüber, Bewegung gibt es seit Monaten kaum. Hier zeigt sich der brutale Abnutzungskrieg besonders deutlich. Der RND-Newsletter „Krisen-Radar“ direkt von der Kriegsfront.

RND-Auslandsreporter Can Merey berichtet aus dem Auto auf dem Weg zur Gegenoffensive in Saporischschja über seinen Ablauf und das dazugehörige Team.

In Odessa sind die gerade erst wieder eröffneten Strände gut besucht, die ukrainische Metropole am Schwarzen Meer ist voller Leben. Dafür gehen die Menschen ein hohes Risiko ein. Und trotzdem wirkt es auf den ersten Blick fast so, als würde Normalität herrschen. Eine trügerische Ruhe, denn der Krieg zeigt sich überall.

Am Tag nach dem Angriff auf den Markt in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka herrschen dort Entsetzen, Wut und Trauer. Vor den ausgebrannten Läden spielen sich herzzerreißende Szenen ab – das tödliche Ereignis lässt die Menschen verzweifeln.

Die Altstadt von Odessa gehört zum Weltkulturerbe, Kremlchef Putin lässt sie trotzdem bombardieren. Auch die Kathedrale ist bei den Angriffen schwer beschädigt worden. Dort hat Can Merey den Priester Konstantin getroffen. Der Geistliche sagt: „Gegen Raketen kann man sich nicht mit Stöcken verteidigen.“

Die frühere Sowjetrepublik Moldau war zu 100 Prozent auf Gas aus Russland angewiesen, auf das sie jetzt verzichten kann. Energieminister Parlicov glaubt, dass die Zeiten, in denen Kremlchef Putin Gas als Waffe einsetzen konnte, in Europa vorbei sind. Und er erklärt, warum sein Land entspannt auf den nächsten Winter blicken kann.

Der Putsch in Gabun ist der vorerst letzte in einer ganzen Reihe von Machtübernahmen in Afrika. Im Westen müssen die Alarmglocken schrillen – denn Russland kann sich die instabilen Verhältnisse auf dem afrikanischen Kontinent zunutze machen.

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat eine politische Lösung für die Krim ins Spiel gebracht. Einen möglichen Verzicht auf die von Russland annektierte Halbinsel bedeutet das aber nicht, kommentiert Can Merey.

Ein Besuch in Japan macht überdeutlich, wie Deutschland abgehängt wird – von der Bahn bis zur Digitalisierung. Die Zeitschrift „The Economist“ argumentiert, die Bundesrepublik müsse sich unter anderem stärker um ausländische Fachkräfte bemühen. Diese allerdings finden Deutschland einer aktuellen Umfrage zufolge oft alles andere als attraktiv.

Nach zwei Jahren Taliban-Herrschaft ist die Lage von Mädchen und Frauen in Afghanistan schlechter als in jedem anderen Land der Welt. Systematisch nehmen die Islamisten Frauen ihre Rechte. Dürfen Frauen womöglich bald nicht einmal mehr Smartphones benutzen?

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat uns vor allem eins gezeigt: Wirtschaftliche Verflechtungen mit autokratischen Staaten können den Westen am Ende teuer zu stehen kommen. Auf der anderen Seite ist grade China ein wichtiger Handelspartner und Rohstofflieferant. Wie lange können wir uns das noch leisten? Oder müssen wir einfach lernen, damit zu leben?

Vor drei Jahren ist der deutsche Staatsbürger Jamshid Sharmahd vom Regime in Teheran in den Iran verschleppt worden. Erstmals seit langem durfte er nun wieder seine Familie kontaktieren. Seine Tochter Gazelle Sharmahd ahnt Schlimmes. Sie sagt: „Wenn wir einen Anruf bekommen, passiert danach normalerweise etwas Schlimmes.“

Der deutsche Staatsbürger Jamshid Sharmahd sitzt im Iran in einer Todeszelle. Seine Tochter befürchtet nach einem seltenen Anruf des Vaters, er könnte bald hingerichtet werden. CDU-Chef Friedrich Merz ist politischer Pate des Verurteilten – und verlangt nun von der Bundesregierung, ihre Anstrengungen deutlich zu verstärken.

Viele dürregeplagte Länder in Afrika sind auf ukrainischen Weizen angewiesen – den Kremlchef Putin ihnen nun vorenthalten wird. Er nimmt damit wieder einmal den Tod von Menschen in Kauf. Das passt zu seinem verachtenswerten Verhalten, das Konsequenzen für ihn ganz persönlich haben muss, kommentiert Can Merey.