Miniwasseroase für den Garten

Hochteich anlegen: Das müssen Sie beachten

Hölzern: Auch ein altes Weinfass lässt sich als Hochteich nutzen.

Hölzern: Auch ein altes Weinfass lässt sich als Hochteich nutzen.

Ob es nun plätschert und sprudelt oder stillsteht, sodass sich der Himmel in der Oberfläche spiegelt: Wasser im Garten fasziniert. Es bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten und lässt sich auf ganz unterschiedliche Weise in den Garten integrieren. Derzeit beliebt sind nicht nur klassische Teiche oder (Natur-)Pools, sondern auch Hochteiche. „Tatsächlich kommen diese Hochteiche gerade oft auf“, sagt der Landschaftsarchitekt Maximilian Colditz. Neben seiner Arbeit bei dem Wasserbauunternehmen Oase unterrichtet er Wasseranlagentechnik an der Hochschule Osnabrück und ist Vizepräsident des internationalen Schwimmteich-Verbands.

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„Hochteiche sind keine Teiche im eigentlichen Sinne“, sagt er, „sondern eher Wasserbecken.“ Denn Merkmal eines klassischen Teichs seien die Randzonen, bei denen die Wassertiefe nach außen hin stufenartig abnehme. So finden verschiedene Pflanzen in der jeweils passenden Zone ihren Platz. „Bei Hochteichen findet man diese Stufen am Randbereich eher selten“, sagt Colditz.

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Hochteiche in allen Größen und Formen erhältlich

Die Becken gibt es in verschiedenen Varianten: Manche ähneln den Hochbeeten, die aus vier Standfüßen und einem kastenartigen Aufsatz bestehen. Daneben nutzen Gartenfans auch gewöhnliche Pflanzkübel, etwa aus Holz oder Zink, für einen kleinen Hochteich. Häufiger zu sehen sind allerdings die großen Varianten. Sie stehen direkt auf dem Boden und sind mit Holzlatten oder Steinen eingefasst. Meist haben sie eine rechteckige oder runde Form, doch auch eine L-Form, ein Sechseck oder ein Oval sind möglich.

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Darüber hinaus gibt es Modelle, bei denen an einer oder mehreren Seiten eine Glasscheibe eingesetzt ist. „Damit wird der Hochteich eine Mischung aus Teich und Aquarium, das ist optisch besonders spannend – quasi ein Outdoor-Aquarium“, sagt der Landschaftsarchitekt. Die Voraussetzung für einen Hochteich im eigenen Garten oder auf der Terrasse ist vor allem die Tragfähigkeit: „Der Untergrund muss das Gewicht tragen können, das durch die Wassermenge im Hochteich entsteht.“ Das ist insbesondere bei größeren Exemplaren mit viel Fassungsvermögen entscheidend.

Es gibt vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten

Wenn es um die Bepflanzung geht, ist neben den persönlichen Vorlieben die Größe entscheidend. „Meist haben Hochteiche eine Höhe von 40 bis 60 Zentimetern und eine Größe von 1,50 Meter auf 1,50 Meter bis hin zu 2,50 Meter auf 2,50 Meter“, sagt Colditz. „Eine Möglichkeit sind klein bleibende Seerosenarten.“ Daneben dürfen zum Beispiel Tausendblatt, Hechtkraut oder Pfeilkraut wachsen.

Wenn das Becken weniger tief ist oder flache Randbereiche hat, eignen sich zudem Sumpfdotterblumen, Pfennigkraut und Sumpf-Vergissmeinnicht. Für eine effektvolle Optik sorgen Lichter am Teichrand oder im Wasser. Wer sich etwas Bewegung wünscht, kann einen kleinen Wasserfall oder eine solarbetriebene Fontäne integrieren, die auf der Wasseroberfläche schwimmt.

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An flachen Randbereichen des Hochteichs können Sumpfdotterblumen ein leuchtender Hingucker sein.

An flachen Randbereichen des Hochteichs können Sumpfdotterblumen ein leuchtender Hingucker sein.

Einfache Bauweise, einfache Pflege

Ein Vorteil des Hochteichs: Man kann ihn schnell und einfach hinstellen. Ein Loch auszuheben ist nicht nötig. Stattdessen steht der Hochteich direkt auf dem Boden. „Und dadurch muss man sich wie beim Hochbeet auch nicht so weit herunterbücken, sondern kann den Teich in einer erhöhten und angenehmeren Körperhaltung pflegen.“

Vorteile bietet die Bauweise auch, wenn Laub in den Garten fällt oder es stark regnet: „Es weht auch im Herbst weniger Laub hinein als bei einem ebenerdigen Gewässer“, sagt der Experte. „Und wenn es viel regnet, schadet das dem Hochteich trotzdem nicht.“ Bei einem ebenerdigen Gewässer nehme der Boden irgendwann kein Wasser mehr auf. „Das überschüssige Wasser landet dann im Teich – was wiederum den Nährstoffkreislauf durcheinanderbringt.“

Die Pflege des Beckens hält sich in Grenzen: „Es muss nur ab und zu Wasser nachgefüllt werden, um die Verdunstung auszugleichen“, sagt der Landschaftsarchitekt.

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Temperaturschwankungen können zum Problem werden

Allerdings bringt ein Hochteich einige Nachteile mit sich. „Da wäre die große Anfälligkeit für Temperaturschwankungen“, sagt Colditz. „Das macht es für manche Lebewesen schwierig, im Hochteich zurechtzukommen.“ In sehr kalten Wintern dürfe der Teich nicht zu stark auskühlen.

Außerdem bestehe die Möglichkeit des Frostdrucks: Er entsteht, wenn das im Boden enthaltene Wasser friert und sich ausdehnt. Im ungünstigsten Fall hinterlässt das Schäden oder gar ein Loch im Teich.

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Selbst bauen oder kaufen?

Darüber hinaus kann ein Hochteich aufgrund seiner Bauweise gefährlich für Kleintiere wie Igel, Mäuse, Eichhörnchen oder Vögel werden. Fallen sie ins Becken, kommen sie aufgrund der geraden, glatten Wände nicht mehr hinaus und ertrinken. Der Nabu empfiehlt deshalb, ein Holzbrett mit rauer Oberfläche in offene Wasserbehälter zu stellen, auf dem die Tiere wieder aus dem Becken herauskrabbeln können.

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Für individuelle Hochteiche, die bei Form, Material, Größe und Gestaltung mehr Möglichkeiten bieten, empfiehlt der Landschaftsarchitekt: „Auf alle Fälle einen Profi hinzuziehen.“ Doch es geht laut Colditz auch einfacher: „Wenn möglich, würde ich einen Bausatz nehmen. Denn damit hat man die Sicherheit, dass die Statik funktioniert und das Becken dem Wasserdruck standhält.“

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