Wärmepumpe: Wo und wie finde ich die Fachkraft, die sie einbauen kann?
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Wärmepumpen gelten als eine klimafreundliche Technologie der Zukunft. Ideal sind sie vor allem für neue oder sanierte Einfamilienhäuser.
© Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn
Düsseldorf/Hannover. Die Auftragsbücher sind voll, doch Fachkräftemangel und Materialengpässe bereiten derzeit vielen Kundinnen und Kunden Probleme. Vor allem wer momentan einen Heizungsbauer oder eine Heizungsbauerin sucht, muss Geduld haben.
Nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) liegt das an der gestiegenen Nachfrage nach alternativen Wärmeerzeugern. So hat die BDH-Jahresbilanz 2022 ergeben, dass allein die Verkaufszahl der Wärmepumpen mit 236.000 abgesetzten Geräten um 53 Prozent zugenommen hat. Tendenz steigend.
Klimafreundlich und günstig
Reinhard Loch von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat diese Entwicklung seit Jahren im Blick. „Das Interesse an Wärmepumpen hat in den letzten Jahren immer mehr zugenommen. Doch seitdem die Preise für Gas und Öl so nach oben geschossen sind, ist die Nachfrage extrem hoch“, sagt der Energieexperte.
„Zum einen gelten sie als klimafreundliche Technologie, denn sie setzen auf erneuerbare Energie. Zum anderen würden viele Leute hoffen, dass sich langfristig der Strompreis günstiger gestaltet als der Preis für Gas oder Öl.“
Kein Wunder also, dass die Auftragsbücher bei den meisten Heizungsbauern und -bauerinnen derzeit voll sind. „Sie müssen einen Großteil der Transformation hin zur Energiewende leisten“, sagt Loch. „Ähnlich wie die Dachdecker und die Elektriker.“
Mehr als die Hälfte ohne Erfahrung
Doch wie findet man eine gute Fachkraft in dieser Branche? Kann zum Beispiel jeder Heizungs- und Sanitärbetrieb eine Wärmepumpe einbauen? „Nein“, sagt Verbraucherschützer Loch. „Mehr als die Hälfte der Betriebe hat damit noch keine Erfahrung.“
Der Energieexperte rät deshalb Suchenden, sich bei der örtlichen Innung der Handwerkskammer zu erkundigen. „Hilfreich ist aber auch, sich im Freundes- und Bekanntenkreis umzuhören. Wer kennt wen?“ Bei Engpässen helfe eben auch „Vitamin B“.
„Nicht zuletzt kann auch ein Energieberater einen guten Tipp haben“, weiß Loch, der generell dazu rät, im Zweifel einen Energieberater oder eine -beraterin in den Heizungsumbau einzubeziehen. Schließlich koste eine Wärmepumpe um die 30.000 Euro – „da lohnt es sich auf jeden Fall, einen Experten über die Effizienz der Technik in der jeweiligen Wohnsituation zu befragen“.
Fachkräfte finden - gewusst wie
Alina Menold von der Verbraucherzentrale Niedersachsen hat darüber hinaus noch ein paar generelle Tipps, um Handwerker und Handwerkerinnen zu finden.
„Grundsätzlich ist es immer empfehlenswert, sich einen Handwerker aus der Umgebung zu suchen. Das spart vor allem Anfahrtskosten, bringt aber auch den Vorteil von schnelleren und spontanen Einsätzen“, sagt die Referentin für Verbraucherrecht. Sie rät generell, „Angebote und Kostenvoranschläge einzufordern und diese dann auch zu vergleichen“.
Günstige Preise hinterfragen
Bei auffällig günstigen Preisen sollte man aufmerksam werden – und immer nachfragen. „Natürlich muss man darauf achten, allen Handwerkern, die man vergleichen möchte, auch dieselben Angaben zu den auszuführenden Arbeiten zu machen.“
Und wie ist es mit der Suche auf Handwerkerportalen? „Dazu lässt sich keine allgemeingültige Aussage treffen“, meint Verbraucherschützerin Menold. Es gebe seriöse und unseriöse Websites. Empfehlenswert sei, direkt auf den Seiten der Innungen zu schauen.
Bevor man sich jedoch für einen Handwerker entscheidet, „ist es gut, Rezensionen und Bewertungen im Internet nachzulesen“.