Lottogewinn: Das müssen Sie beachten
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Plötzlich reich? Das müssen Sie bei einem Lottogewinn beachten.
© Quelle: dpa
Hannover. In regelmäßigen Abständen steigt der Lottogewinn bei beliebten Lotterien wie „6 aus 49″ oder dem Eurojackpot in schwindelerregende Höhen - Gewinne von mehreren 10 oder gar 90 Millionen Euro sind keine Seltenheit. Überraschend häufig nehmen die glücklichen Gewinner ihre gewonnenen Geldbeträge jedoch nicht in Empfang. Ob vergessen, Lottoschein verloren oder sonstige Gründe: Der Lottogewinn bleibt nicht für immer gültig. Was Sie hinsichtlich Steuern, Auszahlung und vielen weiteren Aspekten beachten müssen, erfahren Sie hier.
Lottogewinn vergessen: Wann verfällt der Lottoschein?
Kaum zu glauben, aber wahr: Jahr für Jahr verfallen etliche Lottogewinne, weil die Gewinner sie nicht einlösen. Denn grundsätzlich gilt: Wer sich nicht rechtzeitig meldet, lässt seine Gewinne verfallen. Das sind die Abholfristen für Lottogewinne:
- Drei Jahre Frist für die Gewinnabholung
- Nicht immer ist es möglich, einen großen Geldgewinn direkt innerhalb der nächsten Tage einzufordern. Aus diesem Grund gibt es eine Frist von insgesamt drei Jahren, in denen sich die Gewinner ganz in Ruhe bei ihrer Verkaufsstelle melden können. Notwendig ist dafür in jedem Fall die Spielquittung.
- Wer es zeitlich dennoch nicht in diesen drei Jahren schafft und seinen Gewinn nicht abholen kann, muss einen Verfall des Gewinns befürchten. Mitunter ist die Lotterie bei großen Gewinnen zwar kulant und drückt ein Auge zu, dies ist jedoch keinesfalls die Regel.
- Keine Frist für Online-Lottospieler
- Haben Sie online Lotto gespielt, müssen Sie keine Frist befürchten und sind auf der sicheren Seite. Als registrierter Onlinespieler haben Sie Ihre Bankdaten hinterlegt, sodass Ihr Gewinn Ihnen automatisch auf Ihr Konto überwiesen wird. Probleme wie eine verlorene Spielquittung können also gar nicht erst auftreten.
Lottoschein verloren oder gestohlen - was tun?
Haben Sie Ihren Lottoschein verloren oder wurde dieser gestohlen, haften die meisten Lotterien nicht für Ihren Verlust – auch dann nicht, wenn sich hinter Ihren getippten Zahlen ein hoher Gewinn verbirgt. Ratsam ist es in jedem Fall, die Lottoquittung zu unterschreiben, da Sie so verhindern, dass jemand anders Ihren Lottoschein einreicht. Um den Verlust eines Lottoscheins von vornherein zu vermeiden, können Sie Lotto online spielen und sind damit auf der sicheren Seite.
Lottoschein nicht lesbar: Ist er ungültig und der Gewinn verloren?
Ist der Lottoschein in der Waschmaschine gelandet oder in der Hosentasche ausgeblichen, so sind die Zahlen mitunter vielleicht nicht mehr richtig lesbar. Für die Gewinnabholung ist das durchaus problematisch, wenn Sie Ihren Tipp nicht anderweitig nachweisen können. Schwierig wird es ebenfalls, wenn Barcode, Seriennummer oder Datum nicht mehr lesbar sind. Lässt sich der Lottoschein nicht einwandfrei den Gewinnzahlen zuordnen, ist er in der Regel ungültig. Online-Lottospieler haben hier in jedem Fall die besseren Karten, denn ihr Lottotipp ist im System gespeichert.
Fremden Lottoschein gefunden: Wem gehört der Gewinn?
Haben Sie unterwegs unverhofft einen Lottoschein gefunden? Die Versuchung mag groß sein, diesen einzubehalten. Rechtens ist das aber nicht, denn es handelt sich um eine sogenannte Fundunterschlagung. Andererseits ist diese nur nachweisbar, wenn der eigentliche Besitzer seinen Lottoschein unterschrieben hat. Ansonsten handelt es sich vor allem um eine Gewissensfrage. Bedenken Sie bei Ihrem eigenen Lottoschein also stets diesen zu unterschreiben, sodass Sie ihn klar als ihren Besitz nachweisen können.
Viele Lottospieler nutzen auch eine Kundenkarte, sodass der jeweilige Lottoschein mit einer Kundennummer versehen ist. Dann kann ein möglicher Gewinn nur vom Eigentümer der Kundenkarte eingefordert werden.
Wo kann ich meinen Lottogewinn abholen?
Haben Sie im Lotto gewonnen, so werden Sie sich nach dem ersten Freudentanz vermutlich fragen, wie Sie Ihren Gewinn eigentlich erhalten. Die Art der Auszahlung ist dabei nicht immer identisch, denn sie richtet sich nach der Höhe des Gewinns. Es greift eine konkrete Barauszahlungsgrenze, ab der eine Auszahlung nur noch per Überweisung möglich ist.
Auszahlung von kleinen Lottogewinnen
Haben Sie im Lotto gewonnen und liegen unter der Barauszahlungsgrenze, so können Sie Ihren Gewinn in einer Lotto-Annahmestelle abholen. Wichtig dabei: Ein Lottogewinn kann stets nur im dem Bundesland abgeholt werden, in dem Sie den Lottoschein erworben haben.
Die jeweilige Barauszahlungsgrenze variiert je nach Bundesland zwischen 500 bis 5000 Euro. Haben Sie also einen Gewinn in den Gewinnklassen 5 bis 9, so wird Ihnen dieser in der Regel bar ausgezahlt. Laut Lotto.de gestalten sich die Barauszahlungsgrenzen der Bundesländer derzeit wie folgt:
- Baden-Württemberg: 1000 Euro
- Bayern: 2500 Euro
- Berlin: 500 Euro
- Brandenburg: 500 Euro
- Bremen: 1000 Euro
- Hamburg: 1000 Euro
- Hessen: 5000 Euro
- Mecklenburg-Vorpommern: 500 Euro
- Niedersachsen: 500 Euro
- Nordrhein-Westfalen: 500 Euro
- Rheinland-Pfalz: 1000 Euro
- Saarland: 500 Euro
- Sachsen: 1000 Euro
- Sachsen-Anhalt: 1000 Euro
- Schleswig-Holstein: 1000 Euro
- Thüringen: 1000 Euro
Um Ihren Gewinn abzuholen, müssen Sie diesen lediglich in der Lotto-Annahmestelle nachweisen. Dafür benötigen Sie Spielquittung und Personalausweis.
Auszahlung von hohen Lottogewinnen
Liegt Ihr Lottogewinn über der Barauszahlungsgrenze Ihres Bundeslandes, dann ist die Auszahlung nur per Banküberweisung möglich. Sie müssen Ihren Gewinn über ein Zentralgewinn-Anforderungsformular beantragen. Dieses Formular erhalten Sie in jeder Lotto-Annahmestelle.
Gewonnen mit der Tipp-Gemeinschaft: Wer bekommt jetzt den Gewinn?
Wer gemeinsam Lotto spielt, der teilt einen möglichen Gewinn entsprechend fair untereinander auf - sollte man meinen. Rechtlich gesehen kann der Gewinn allerdings nur an eine Person ausgezahlt werden. Möchten Sie sich an einer Tippgemeinschaft beteiligen, sollten Sie vorab vertraglich regeln, dass diese einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) gleichgestellt ist.
Wann muss man den Lottogewinn versteuern?
Lotto wird in Deutschland zwar schon seit etlichen Jahren gespielt, trotzdem ist vielen Menschen immer noch nicht ganz klar, wie sich ein potenzieller Lottogewinn auf die Steuern auswirkt. Grundsätzlich gilt, dass Lottogewinne steuerfrei sind – ein paar wichtige Details gibt es aber dennoch. Beachten Sie bei Ihrem nächsten Gewinn daher folgendes:
- Investitionen durch Lottogewinn: Bringt ein angelegter Lottogewinn Zinsen ein, so sind diese steuerpflichtig und der Staat muss beteiligt werden. Der Gewinn unterliegt in diesem Fall der Abgeltungssteuer von aktuell 25 Prozent. Sie müssen Ihre Einnahmen demnach beim Finanzamt angeben und diese versteuern.
- Sozialleistungen trotz Lottogewinn: Empfangen Sie Sozialleistungen wie etwa Hartz IV oder Arbeitslosengeld, so sind Sie dazu verpflichtet, Ihren Gewinn als einmalige Einnahme anzumelden. Unter Umständen können diese Zahlungen reduziert oder ausgesetzt werden, je nach Höhe Ihres Gewinns.
- Lottogewinn in anderen Ländern: Die Steuerpflicht bei Lottogewinnen unterscheidet sich international teilweise erheblich. Ähnlich wie in Deutschland werden Lottogewinne beispielsweise in Österreich, Belgien oder Großbritannien behandelt und sind nicht steuerbar. In den USA ist es hingegen komplizierter: Versteuert werden muss grundsätzlich jeder Betrag ab 5.000 Dollar, zudem erheben die einzelnen Staaten zum Teil auch einzelne Steuersätze.
Vor allem bei höheren Lottogewinnen empfiehlt es sich aufgrund der möglichen Steuerpflicht, einen Fachmann zurate zu ziehen. Tatsächlich stellt die Lottogesellschaft bei großen Gewinnbeträgen sogar einen persönlichen Gewinnbetreuer bereit, der Sie im Umgang mit dem hohen Betrag berät und für einen reibungslosen Ablauf sorgt.
Lottogewinn: Wie lange dauert die Auszahlung?
In der Regel werden Lottogewinne vergleichsweise schnell ausgeschüttet. Für höhere Geldbeträge ist der Ablauf jedoch ein wenig umfangreicher: Sobald Sie das Zentralgewinnformular eingereicht haben und Ihre Identität bestätigt wurde, erhalten Sie die Gewinnsumme meist innerhalb einer Woche über Ihre angegebene Bankverbindung. Wer mit Kundenkarte oder online spielt, kann sich zurücklehnen, denn in diesem Fall werden sie telefonisch oder per Post bzw. via E-Mail oder SMS über Ihren Gewinn benachrichtigt. Bei kleineren Gewinnen gelten die normalen Bearbeitungszeiten zwischen den Banken, also meist 2-3 Werktage. Im Falle eines klassischen Lottoscheins aus Papier müssen sie diesen zunächst bei einer Annahmestelle einreichen, beim Online-Lotto erhalten Sie Ihren Gewinn automatisch.
Kündigen nach Lottogewinn? Richtiges Verhalten nach dem Jackpot-Gewinn
Sechs Richtige und plötzlich Millionär? Jetzt heißt es Ruhe bewahren, denn überstürzte Handlungen wie die sofortige Job-Kündigung, der Kauf eines teuren Sportwagens oder das direkte Bekanntmachen des plötzlichen Geldsegens im Freundes- und Bekanntenkreis sind meist keine gute Idee. Hohe Geldgewinne rufen nicht selten Neider auf den Plan und so mancher Bekannter könnte versuchen, ein Stück des Kuchens abzubekommen. Wer sofort den Job kündigt, verhält sich nicht nur auffällig, sondern riskiert außerdem, keinen geregelten Alltag mehr zu haben.
Natürlich steht es jedem frei, das gewonnene Geld nach Belieben auszugeben und langgehegte Träume zu erfüllen. Aber Bescheidenheit hat noch niemandem geschadet, es lohnt sich einen Teil des Gewinnes anzulegen, damit auch in Zukunft davon profitiert werden kann. Auch Bankberater sind in diesem Fall übrigens nicht immer der richtige Ratgeber. Die bessere Wahl ist ein professioneller Fachmann eines renommierten Instituts, das auf hohe Lottogewinne spezialisiert ist.