Aufruf zu Warnstreiks in Kliniken und Pflegeeinrichtungen
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Ein Beschäftigter trägt bei einem Warnstreik eine Warnweste von Verdi.
© Quelle: Tom Weller/dpa/Symbolbild
Frankfurt/Offenbach (dpa/lhe). An zahlreichen Kliniken in Hessen müssen sich die Patienten an diesem Dienstag und Mittwoch auf Einschränkungen wegen Warnstreiks im Gesundheitswesen einstellen. Damit wolle man ein deutliches Zeichen in den laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen setzen, teilte die Gewerkschaft Verdi am Montag mit. Betroffen von den Aktionen unter dem Motto «Gesundheit ist Gold wert, und wir sind es auch» seien sowohl Krankenhäuser und psychiatrische Kliniken als auch Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste. Verdi rechnet mit rund 2000 Beteiligten bei den Warnstreiks, wie der Landesfachbereichsleiter Gesundheit von Verdi Hessen, Georg Schulze, sagte. Insgesamt dürften in den betroffenen Einrichtungen rund 19.000 Beschäftigte im nicht-ärztlichen Bereich tätig sein. Für die Einrichtungen seien Notdienstvereinbarungen getroffen worden - geplante Operationen würden teils verschoben.
Betroffen seien das Klinikum Frankfurt Höchst, das Sana Klinikum Offenbach, die Hochtaunuskliniken, das Gesundheitszentrum Wetterau, das Krankenhaus der Stiftung zum Heiligen Geist in Frankfurt, das Vitos Klinikum Riedstadt, das Klinikum Darmstadt, das Helios Dr. Horst Schmidt Klinikum (HSK) Wiesbaden sowie die Vitos Kliniken Rheingau und Weilmünster, das St. Vincenz Krankenhaus Limburg und das Klinikum Hanau, die Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises, das Klinikum Fulda sowie die Lahn-Dill-Kliniken Wetzlar/Dillenburg und das Klinikum Kassel. Streikkundgebungen seien zudem am Dienstag in Kassel und am Mittwoch in Hanau, Wiesbaden und Wetzlar geplant. Die Veranstaltungen sind eingebettet in bundesweite Aktionen in Gesundheitseinrichtungen.
In den aktuellen Tarifverhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen fordern die Gewerkschaft und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Für Auszubildende fordert die Gewerkschaft 200 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es Ende Februar trotz eines Angebots der Arbeitgeber noch keine Annäherung gegeben. Das Angebot der Arbeitgeber umfasste unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro. Schulze bezeichnete das Angebot als «Frechheit». Was bei der Finanzierung des Gesundheitswesens schieflaufe, müsse politisch gelöst werden und dürfe nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Die dritte Verhandlungsrunde ist für 27. bis 29. März geplant.
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