Studie

Streit um Verhältnis zwischen Schulleitungen und Schulämtern

Der Schriftzug «Schulamt» (Foto mit Zoomeffekt).

Der Schriftzug «Schulamt» (Foto mit Zoomeffekt).

Frankfurt/Main (dpa/lhe). Gibt es ein Kommunikationsproblem zwischen Schulleitungen und Schulämtern in Hessen? Die Studie «Gewalt gegen Lehrkräfte in Hessen», die die Universität Gießen im Auftrag des Deutschen Beamtenbundes (dbb) Hessen durchgeführt hatte, deutete darauf hin. Aber nicht alle sehen das so.

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Der Report dokumentiert Kritik an Schulämtern «in breiter Form». «Zusammengefasst werden Schulämter als nicht unterstützend bei zahlreichen Problemen des Schulalltags und insbesondere bei der Reaktion auf aggressives, unakzeptables und gewalttätiges Verhalten von Schülern und Schülerinnen (sowie auch von Erziehungsberechtigten) betrachtet», hieß es in der Studie.

Das hessische Kultusministerium teilt die Kritik nicht. «Die Staatlichen Schulämter stellen als untere Schulaufsichtsbehörde ein besonders wichtiges Unterstützungssystem für die hessischen Schulen dar», sagte ein Sprecher. Sie bewältigten von der Lehrkräfteversorgung über die Prävention bis hin zur Unterstützung im Krisenfall «eine Vielzahl komplexer Aufgaben». Dass es «in Einzelfällen» Missverständnisse und unterschiedliche Sichtweisen geben könne, sei nicht ausgeschlossen.

Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält die Beziehung zwischen Schulämtern und Schulleitungen für nicht so schlecht. Wenn es Probleme gebe, liege das meist daran, «dass sowohl Schulleitungen als auch Schulämter hoch belastet sind», sagte der Vorsitzende der GEW Hessen, Thilo Hartmann. Dass strafrechtlich relevante Vorfälle nicht weitergebenen würden, sei «die absolute Ausnahme», sagte Hartmann. Auch die Schulämter litten unter Personalnot - möglicherweise fehle daher in Einzelfällen die Zeit, um Lehrkräfte in belastenden Situationen ausreichend zu unterstützen.

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Bei besonders gravierenden Vorfällen wie schweren Gewalttaten gebe es sogar eine Meldepflicht, betonte das Kultusministerium. Es sei durchaus möglich, dass den Schulleitungen mehr Fälle von «Gewalt im weitesten Sinne» bekannt seien, als an die Schulämter gemeldet würden. «Das liegt vor allem daran, dass die meisten Vorfälle direkt vor Ort geklärt werden.»

© dpa-infocom, dpa:230310-99-898488/2

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