Rund eine Woche nicht nutzbar

Wegen Technischer Probleme: Schwimmerbecken in Schlüchterner Freibad gesperrt

Das Schwimmerbecken ist seit dem Pfingstsonntag gesperrt.

Das Schwimmerbecken ist seit dem Pfingstsonntag gesperrt.

Schlüchtern. Um Familien bei dem schönen Wetter dennoch den Badbesuch zu ermöglichen, blieb die Anlage insgesamt geöffnet. Das Nichtschwimmer- sowie das Planschbecken sind weiter in Betrieb. Die Stadt verzichtet aber bis auf weiteres darauf, Eintritt zu verlangen.

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Aktuell wird gewerkelt und improvisiert

Wolfgang Schröder, geprüfter Meister für Bäderbetriebe, hatte schon eine Vorahnung. Seit ein paar Tagen gab es technische Probleme. Spätestens seitdem der so genannte Marmor-Reaktionsbehälter, das Kernstück für die Aufbereitung des Beckenwassers, „hochgegangen“ war – sprich der Deckelaufsatz war weggeflogen.

Seit diesem Zeitpunkt wurde daran gewerkelt und improvisiert, so mit dem Zusatz von Ergänzungschemikalien. Ein schwieriges Unterfangen bei größerem Besucherverkehr und starker Sonneneinstrahlung, das Badewasser in der erforderlichen Qualität zur Verfügung zu stellen.

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Ph-Werte außerhalb des messbaren Bereichs

Sonntagmorgen begann Schröder extra bereits um 4.30 Uhr seinen Dienst, um nach dem Rechten zu schauen. Erste Messungen ergaben dann, dass die ph-Werte im Wasser außerhalb des messbaren Bereiches lagen, dieses somit alkalisch und „klebrig“. Höchste Gefahr also für Schwimmerinnen und Schwimmer, beispielweise beim Verschlucken. Eine weitere Öffnung des Beckens war nicht mehr verantwortbar. Schröder und die Verantwortlichen der Stadt zogen die Notbremse und entschieden, das Areal zu sperren.

Wolfgang Schröder, Meister für Bäderbetriebe, zeigt den Deckelaufsatz des Marmor-Reaktionsbehälters, der aus unbekannten Gründen weggeflogen war.

Wolfgang Schröder, Meister für Bäderbetriebe, zeigt den Deckelaufsatz des Marmor-Reaktionsbehälters, der aus unbekannten Gründen weggeflogen war.

Schon am Morgen gegen 7 Uhr begann er damit, das Wasser abzulassen. Bei einer Füllmenge von gut zwei Millionen Kubikmetern ein zeitaufwändiges Unterfangen. Gegen 18.45 Uhr war das „Schwimmer“ dann komplett geleert. Das allerdings erst nach Rücksprache mit dem Betriebsleiter der Kläranlage, damit die Anlage in Niederzell die Wassermassen aufnehmen konnte.

Am Montagmorgen wurden dann umfangreiche Reinigungsarbeiten vorgenommen. Gegen 12 Uhr startete dann die Neubefüllung. Auch hier war eine Absprache mit dem Wassermeister erforderlich. Denn wenn das Freibad eine Maximalmenge aus dem Leitungsnetz abzapft, wären Einschränkungen für Privathaushalte zu befürchten.

Schwimmerbecken könnte in der kommenden Woche wieder geöffnet werden

Parallel dazu hat Wolfgang Schröder einen neuen Marmor-Reaktionsbehälter organisiert. Zum Glück hat eine Firma aus dem fränkischen Ebern, obwohl es sich um ein älteres Modell handelt, zufällig noch ein Exemplar vorrätig. Das will der Bäderbetriebe-Meister am heutigen Dienstag persönlich in dem knapp 150 Kilometer entfernten Ort abholen und dann auch einbauen. Wenn alles optimal läuft, könnte Anfang kommender Woche das Schwimmerbecken wieder benutzt werden.

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So lange ist die Geduld der Badegäste nötig. Und die war am ersten Tag bereits groß. Einige eifrige Schwimmer drehten ersatzweise im Nichtschwimmer-Becken ihre Runden, was im hinteren Bereich von den Abmessungen in etwa denen im Freibad Hutten entspricht.

Umfangreiche Sanierung nach der Saison

Nach Angaben von Schröder ist die jetzt defekte Technik bereits Jahrzehnte alt. Einen solchen Ausfall haben die Verantwortlichen zuletzt stets befürchtet. Deswegen soll auch Ende des Jahres mit umfangreichen Sanierungsarbeiten begonnen werden. Dass es jetzt quasi auf der Zielgeraden im letzten Betriebsjahr noch zu einem solchen Ausfall kommt, ist bedauerlich. „Aber das kann bei dieser alten Technik passieren“, erklärte Schröder. Eine solche Situation habe er in den vergangenen 25 Jahren nicht erlebt. „Und ich hätte es in meiner verbleibenden Dienstzeit auch nicht gebraucht.“

Dass das Nichtschwimmer-Becken dennoch in Betrieb bleiben kann, liegt daran, dass dieses über einen eigenen Reinigungsbehälter verfügt. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Fehler zu beheben und informieren die Bevölkerung, sobald ein geregelter Badebetrieb wieder möglich ist“, erklärt Kerstin Baier-Hildebrandt, für das Freibad zuständige Abteilungsleiterin bei der Stadt Schlüchtern. Sie habe vollstes Vertrauen in das Freibad-Team, dass dieses das Problem zeitnah in den Griff bekommt.

GNZ/usd

GNZ

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