250-Kilo-Bombe in Hanau gefunden: 16.000 Menschen müssen evakuiert werden
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/HWB5WMLEVZAXDARXLY2LR6CSJA.jpg)
Auf dem Heraeus-Betriebsgelände wurde eine Bombe gefunden.
© Quelle: 5vision.news
Hanau. Auf dem Gelände des Heraeus-Konzerns in Hanau ist am Dienstagvormittag eine Weltkriegsbombe entdeckt worden. Wie Stadt Hanau mitteilt, hat der Kampfmittelräumdienst des Regierungspräsidiums Darmstadt daraufhin das Gelände gesichert.
Der Sicherheitsbereich wurde in Abhängigkeit von den örtlichen Gegebenheiten auf 750 Meter um die Fundstelle festgelegt. Alle Straßen in diesem Bereich werden gesperrt, es ist nur die Fahrt nach außen möglich, teilt die Stadt Hanau mit. Eine Rückkehr in den Sicherheitsbereich ist erst für den Nachmittag vorgesehen.
Rund 400 Patienten des Klinikums werden in Hallen verlegt
Das hat Auswirkungen auf weite Teile der Innenstadt: So muss unter anderem das Klinikum Hanau aus Sicherheitsgründen teilevakuiert werden. Rund 400 Patienten werden am Mittwochmorgen in eigens dafür vorbereitete Hallen (Lindenauhalle und Bürgerhaus Wolfgang) gebracht, teilt die Stadt mit. Ein Teil wurde frühzeitig entlassen. Lediglich rund 50 Intensivpatienten werden in hintergelagerte Gebäude des Klinikums verlegt, damit ihnen der Transport erspart bleibt, heißt es weiter. Die Bewohner des Altenzentrum Bernhard Eberhard werden in der Doorner-Halle in Steinheim untergebracht.
Evakuierung: Auch Schulen betroffen
Auch Schulen und Kindertagesstätten werden betroffen sein. Im Sicherheitsradius und daher geschlossen sind am Mittwoch die Anne-Frank-Schule, die Brüder-Grimm-Schule sowie die Ludwig-Geissler-Schule, die sich am Außenrand des Radius befindet und sich daher entschieden hat, aufgrund der Straßensperrungen ebenfalls zu schließen.
Zahlreiche Kitas geschlossen
Des Weiteren sind folgende Kindertagesstätten betroffen: Kita Janusz-Korczak, Kita Brüder-Grimm, Kita Margareten, Kinderhaus Saalburgstraße, Kinderburg und Kita Tümpelgarten, Kita St. Josef, Familienzentrum der Kathinka-Platzhoff-Stiftung und das Angebot „Mittendrin“ der Kathinka-Platzhoff-Stiftung. Alle Kitas außerhalb des Sicherheitsradius bleiben geöffnet. Ebenfalls geschlossen sind das Nachbarschaftshaus Tümpelgarten, das Stadtteilzentrum Süd-Ost, die Jahnhalle, der Hauptfriedhof und der Bürgerservice Hanau.
Evakuierung betrifft 16.000 Menschen
Die Sperrung der Straßen sowie die Evakuierung der Anwohner wird vorbereitet. Insgesamt sollen in der Umgebung des Fundorts etwa 16.000 Menschen evakuiert werden, berichtete ein Sprecher der Stadtverwaltung.
Auswirkungen auf Nahverkehr
Einschränkungen soll es ebenfalls im Straßenverkehr und bei öffentlichen Verkehrsmitteln geben. Die Bahnstrecke Friedberg-Hanau ist bereits teilgesperrt. Die Züge fahren nur bis zum Bahnhof Hanau-Nord und von dort wieder Richtung Friedberg, anstatt bis zum Hauptbahnhof durchzufahren. Die Busse des öffentlichen Nahverkehrs fahren bis zur offiziellen Sperrung des Gebiets, danach umfahren sie die Sicherheitszone. Das Gleiche gilt für die Schulbusse: Sie fahren regulär bis 8 Uhr und umrunden dann den 750-Meter-Radius.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/T47XZKCFBFD3NL4GWEZNZJ4WUM.jpg)
Der Sicherheitsbereich wurde auf einen Radius von 750 Metern um den Fundort der Bombe festgelegt.
© Quelle: Stadt Hanau
Bombenfund in Hanau: Produktion bei Heraeus ruht
Auch der Technologiekonzern Heraeus, auf dessen Gelände die Bombe entdeckt worden war, ist Teil der Evakuierungsplanungen. Nach Angaben eines Firmensprechers sind 3000 Mitarbeiter von der Evakuierung betroffen. Die Produktion ruhe vorerst. Das gilt auch für das Unternehmen VAC (Vacumschmelze).
Main-Kinzig-Halle wird zur Notunterkunft
Der Wochenmarkt findet statt und alle Geschäfte außerhalb des Sicherheitsradius können regulär öffnen. Die Main-Kinzig-Halle wird von der Stadt Hanau während der Zeit der Evakuierung als Notunterkunft zur Verfügung gestellt.
Bürgerinnen und Bürger, die Fragen zum Bombenfund haben, können sich an die hierzu eingerichteten Bürgertelefone unter 06181/676602000 wenden. Es ist am Dienstag bis 22 Uhr erreichbar und am Mittwoch ab 6 Uhr bis zum Ende der Lage.
GNZ