Ghostwriterin von Dschungelkönigin Djamila Rowe kommt aus Hanau
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Die Visagistin und Reality-TV-Kandidatin Djamila Rowe hat das RTL-Dschungelcamp 2023 gewonnen.
© Quelle: Stefan Thoyah/RTL/dpa
Hanau. Djamila Rowe zog nur als Nachrückerin bei „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ ein und war eine von den Kandidatinnen, bei denen die Zuschauer am Anfang sagen: „Wer bitte ist das denn?“ Annähernd bekannt wurde sie vor über 20 Jahren, weil sie angeblich eine Affäre mit einem Botschafter gehabt haben sollte (was sich später als Schwindel erwies). Seitdem tauchte sie immer wieder in TV-Reality-Formaten auf und machte durch Schönheitsoperationen Schlagzeilen.
Im Dschungelcamp 2023 avancierte sie jedoch ungeahnt schnell zum Publikumsliebling, unter anderem wegen ihrer offenen, unkomplizierten Art und ihrer Selbstironie, aber auch wegen ihrer durchaus bewegenden Lebensgeschichte. Dass das ehemalige Model eine Person mit viel Tiefe ist, wusste Christiane Gref hingegen schon lang vor der RTL-Show: Die Hanauerin schrieb zusammen mit Djamila ihre 2021 erschienene Biografie.
Hanau: Christiane Gref kannte Djamila Rowe nicht, sagte aber für die Biografie zu
Die Hanauer Autorin Christiane Gref hat acht Romane und über 50 Kurzgeschichten verfasst, ist außerdem in der „Autorengruppe ZwanzigZehn“ in Hanau aktiv. „Ich hatte für den damaligen Nibe-Verlag bereits als Ghostwriterin gearbeitet, für ein Buch über Arielle Rippegather. Der Verleger fragte mich, ob ich Lust hätte, eine weitere Biografie zu schreiben“, erinnert sich Christane Gref. Sie kannte den Namen Djamila Rowe damals überhaupt nicht. Dennoch sagte sie zu.
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Die Hanauer Autorin Christiane Gref.
© Quelle: re
Das Buch, das mittlerweile bei Aix-la-Chapelle-Books erscheint, entstand mitten in der Pandemie. Deswegen hat Christiane Gref Djamila Rowe nie direkt getroffen, sondern vor allem via Skype mit ihr kommuniziert. „Es war ein sehr langer Prozess, und sehr intensiv. Manchmal haben wir zwei Wochen Pause gemacht, weil wir das, was bei den Gesprächen herauskam, erst mal verarbeiten mussten.“ Denn Djamila berichtete ihrer Biografin offen von ihren schweren Kindheits- und Jugenderlebnissen, zu denen auch die Ódyssee durch verschiedene Kinderheime und letztendlich die Unterbringung in einem Jugendwerkhof der DDR gehörten. „Was sie mir erzählte, war harter Tobak. Ich habe häufig nachgefragt: Darf ich das wirklich so schreiben?“
Was sie mir erzählte, war harter Tobak. Ich habe häufig nachgefragt: Darf ich das wirklich so schreiben?
Christiane Gref, Ghostwriterin der Dschungelkönigin
Der Buchtitel „Botox für meine Seele“ stammt von Djamila Rowe selbst. „Die Schönheitsoperationen hatten viel mit Selbstbestimmung zu tun. Djamila wollte damit die Kontrolle über ihr Leben zurückerhalten.“ Christiane Gref lernte Djamila Rowe als sympathische und authentische Frau kennen, und im Dschungel habe sie sich genau so gegeben, bestätigt die Hanauerin.
„Ich habe sie sehr positiv erlebt. Wir haben zusammen geweint und zusammen gelacht.“ Im Dschungel machte Djamila alles richtig, meint Gref, die die Sendung schin seirt Jahren verfolgt. „Sie ist jemand, der sich nicht in den Vordergrund drängt und sich erst mal alles anschaut. Und sie spricht nie schlecht über andere. Bei all den schlimmen Dingen, die sie mir aus ihrem Leben erzählt hat, hat sie nie die Schuld einem anderen gegeben. Das finde ich einen ganz feinen Charakterzug von ihr.“ Djamila habe zudem keinerlei Berührungsängste. „Ein Mensch ist für sie erst mal ein Mensch.“
Dschungelcamp: Ghostwriterin gönnt Djamila Rowe den Titel von Herzen
Schon während ihrer gemeinsamen Arbeit an dem Buch habe Djamila davon geträumt, ins Dschungelcamp einzuziehen. „Sie nannte das die Königsklasse.“ Deswegen gönnt Christiane Gref der Berlinerin die Dschungelkrone von Herzen, Sie weiß, dass für sie ein Traum in Erfüllung gegangen ist und hat ihr auf Instagram auch dazu gratuliert. Darauf hat Djamilia, mit der sie derzeit sporadisch über die sozialen Medien Kontakt hat, mit einem „Like“ reagiert. Die Dschungelkönigin dürfte die kommenden Wochen schwer beschäftigt sein.
Für Christiane Gref ist es nicht verwunderlich, dass Djamila die Mehrheit der Anrufer (62,26 Prozent waren es laut RTLim Finale) für sich gewinnen konnte. „Die Leute können sich mit ihr identifizieren. Sie ist eine alleinerziehende Mutter, sie würde alles für ihre Tochter tun. Ich weiß, wie sehr sie kämpft und wie sie auf solche TV-Formate angewiesen ist.“
Gegenüber Christiane Gref hat Djamila bereits angekündigt, dass sie darüber nachdenkt, mit ihr eine weitere Biografie zu schreiben. Immerhin: Stoff genug dürfte es mit den Erlebnissen aus dem Dschungelcamp dafür allemal geben!
GNZ