Nach Rede bei „Friedensdemo“ in Berlin: Peter Tauber kritisert Ex-Merkel-Berater Erich Vad
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Oskar Lafontaine (l-r), Sahra Wagenknecht (Die Linke), Alice Schwarzer, Frauenrechtlerin, und Brigadegeneral a.D. Erich Vad stehen beim Abschluss der Demonstration auf der Bühne. Am Brandenburger Tor in Berlin haben sich mehrere Tausend Menschen zu einer Kundgebung für Verhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg versammelt.
© Quelle: Monika Skolimowska/dpa
Main-Kinzig-Kreis/Berlin. Wegen seiner Äußerungen zum Krieg in der Ukraine steht der frühere militärische Berater von Ex-Kanzlerin Angela Merkel, Erich Vad, seit Monaten in der Kritik. Nun ist Vad am Wochenende als Redner bei der als „Friedenskundgebung“ bezeichneten Veranstaltung in Berlin aufgetreten, zu der die frühere Fraktionsvorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Sahra Wagenknecht, und Frauenrechtlerin Alice Schwarzer aufgerufen hatten.
Vad, der von 2006 bis 2013 Sekretär des Bundessicherheitsrates und militärpolitischer Berater von Angela Merkel war, hatte in Berlin unter anderem „ein Ende der Kriegsrhetorik in Deutschland, einen Ausstieg aus der militärischen Eskalation und den baldigen Beginn von Verhandlungen“ gefordert: „Es ist naiv zu glauben, man könne Russland militärisch ohne Nuklearkrieg besiegen.“ Der von Russland ausgelöste völkerrechtswidrige Angriffskrieg sei nach einem Jahr zu einem „Abnutzungskrieg“ geworden - dies bedeute, dass es keine vernünftige militärische Lösung mehr gebe.
Tauber kritisiert Vads Auftritt in Berlin: „Er wird zum Kronzeuge Putins und Teil seiner Propaganda“
Heftige Kritik an Vads Teilnahme an der Kundgebung kommt jetzt vom früheren CDU-Generalsekretär und ehemaligen Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Dr. Peter Tauber. Auf Twitter erklärte der Gelnhäuser, er „überlege laut ob der ehemalige General Vad seinen Eid nicht mindestens genauso gebrochen hat wie Franco A. und Deutschland schadet“. Der frühere Bundeswehroffizier Franco A. wurde im vergangenen Jahr zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er nach Überzeugung des Oberlandesgerichts Frankfurt eine schwere staatsgefährdende Straftat geplant hatte.
In seinem Tweet schreibt Tauber weiter, der Eid, den Soldaten bei ihrem Gelöbnis ablegen, „binde ein Leben lang“. Vad sei nicht nur „als ‚Experte‘ peinlich“, meint Tauber: „Er wird zum Kronzeuge Putins und Teil seiner Propaganda.“
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Auf seinen Tweet erhielt Tauber auch Unterstützung aus Reihen der Bundeswehr. So schreibt etwa ein Bundeswehrangehöriger: „100 Prozent Zustimmung. Erich Vad ist eine Schande für die Bundeswehr und für Deutschland.“
Seit seinem Rückzug aus der Berliner Politik ist Peter Tauber wieder ehrenamtlich in seiner Heimatstadt Gelnhausen tätig. Für die örtliche CDU zog er bei der jüngsten Kommunalwahl in die Stadtverordnetenversammlung ein, wurde kurz darauf zum Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung gewählt. Auf Twitter äußert sich Tauber, der als Reserveoffizier der Bundeswehr den Dienstgrad eines Majors trägt, auch nach seinem Abschied aus dem Verteidigungsministerium regelmäßig zur Bundeswehr.
GNZ