Wahl im Mai

Bürgermeisterwahl in Gelnhausen: SPD stellt keinen eigenen Kandidaten

Bei der Bürgermeisterwahl in Gelnhausen wird die SPD keinen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken.

Bei der Bürgermeisterwahl in Gelnhausen wird die SPD keinen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken.

Gelnhausen. Die SPD Gelnhausen nominiert keinen eigenen Kandidaten oder Kandidatin für die Bürgermeisterwahl der Barbarossastadt. Diese Entscheidung haben Vorstand, Stadtverordnetenfraktion und SPD-Ortsbeiräte nach einer intensiven Kandidatensuche getroffen, teilen die Gelnhäuser Sozialdemokraten mit.

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„Niemand schmerzt diese Abwesenheit auf dem Wahlzettel mehr als uns“, bedauern die Ortsvereinsvorsitzenden Hannah Wegener und Olaf Nesseldreher laut Mitteilung die Entscheidung. „Wir haben zu allen Wahlkämpfen der jüngeren Vergangenheit, egal wie gut oder schlecht die Ausgangslage für unsere jeweilige Kandidatin oder unseren Kandidaten war, eigene Bewerber aufgestellt. Aber nach langen und intensiven Gesprächen müssen wir so ehrlich sein zu sagen, dass wir in der aktuellen Situation keinen sozialdemokratischen Bewerber haben, der oder die bereit wäre, den Kampf um dieses Amt anzutreten“, ergänzen Fraktionsvorsitzender Rudi Michl und seine Stellvertreterin Susanne Turlach.

Bürgermeisterwahl im Mai: SPD Gelnhausen findet keinen Kandidaten, der bereit ist, „den Kampf anzutreten“

In zahlreichen Gesprächen sei oftmals die aktuelle Lebenssituation als Hindernis genannt worden, die zu erwartenden hohen Belastungen des Amtes unbeeinträchtigt anzugehen. „Unsere Stadt verdient aber einen Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin, die oder der die Vielzahl der dringend zu lösenden Probleme mit voller Kraft und Intensität angehen kann“, erklärt Olaf Nesseldreher.

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Innerparteiliche Querelen: SPD gibt sich selbstkritisch

Hinzu kämen die für die SPD sicherlich nicht einfache politische Gemengelage im Wahlkampf und die Spätfolgen der innerparteilichen Querelen bei der Kandidatensuche vor fünf Jahren. „Zusammen mit dem mittlerweile kaum noch zu ertragenden Maß persönlicher Anfeindungen, dem sich alle politisch tätigen Menschen ausgesetzt sehen, hat das alles nicht dazu beigetragen, sich auf eine Kandidatur einzulassen,“ ergänzt Hannah Wegener.

Die SPD Gelnhausen sei sich schmerzlich bewusst, dass ihren Mitgliedern, Wählerinnen und Wählern damit ein wichtiger Orientierungspunkt im bereits angelaufenen Wahlkampf um das Bürgermeisteramt fehle. „Aber wir werden den Wahlkampf dennoch konstruktiv begleiten und darauf achten, welche sozialdemokratischen Werte und Interessen von den einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten geteilt werden und welche Schnittmengen es gibt“, kündigte Rudi Michl an.

Empfehlung für einen anderen Bewerber? SPD will später entscheiden

„Ob wir am Ende eine Wahlempfehlung aussprechen, werden wir gemeinsam im Ortsverein, gemeinsam mit der Fraktion und den SPD Ortsbeiräten entscheiden“, wirft Susanne Turlach einen ersten Blick auf die kommenden Wochen. „Wer auch immer am Ende den Sprung ins Gelnhäuser Rathaus schafft, dem bieten wir heute schon unsere konstruktive und sachbezogene Zusammenarbeit an, die wir in den vergangenen Jahren stets praktiziert haben.“ Denn auch Bürgermeister, die auf einem fremden oder parteiunabhängigen Ticket in den Wahlkampf gehen, müssten am Ende mit den politischen Gremien der Stadt zusammenarbeiten.

Wer auch immer am Ende den Sprung ins Gelnhäuser Rathaus schafft, dem bieten wir heute schon unsere konstruktive und sachbezogene Zusammenarbeit an.

Susanne Turlach, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende

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Die SPD Gelnhausen ist zwar niedergeschlagen, dass sie dieses Mal keinen eigenen Bewerber oder Bewerberin ins Amt schickt, wird aber keineswegs den Kopf in den Sand stecken. „Wir werden die verbleibende Zeit bis zum Wahltermin am 21. Mai nutzen, um den Austausch mit den Kandidaten zu suchen. Dabei werden wir zum einen deren Haltung zu wichtigen Sachthemen überprüfen. Zum anderen werden wir aber auch auf wichtige Fähigkeiten wie Führungsstärke, Kompromissbereitschaft und den Willen zur lösungsorientierten Zusammenarbeit achten“, so Vorstand und Fraktion einhellig.

„Insofern sehen wir auch ohne eigenen Kandidaten oder Kandidatin eine gute Möglichkeit, uns weiterhin zum Wohle unserer Stadt einzubringen und die Interessen unserer Wählerinnen und Wähler voranzubringen“, betonen die Sozialdemokraten.

Sechs Bewerber wollen ins Rathaus

Somit bleibt es zunächst bei den bisher sechs bekannten Bewerbern für die Bürgermeisterwahl am 21. Mai: Amtsinhaber Daniel Glöckner (FDP) bewirbt sich um eine zweite Amtszeit. Ihn herausfordern wollen CDU-Partei- und Fraktionschef Christian Litzinger, Grünen-Fraktionsvorsitzender Jakob Mähler, „GN plus“-Fraktionsvorsitzende Pia Horst sowie Carl Mell und Julia Hott, die beide als parteilose Kandidaten ins Rennen gehen wollen. Die Frist für weitere Bewerbungen endet laut Wahlamt der Stadt am Montag, 13. März.

GNZ

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