Ausstellung, Führungen und mehr

45 Jahre Barbarossastadt: So feiert Gelnhausen das Jubiläum seines Beinamens

Malerischer Anblick: Die Gelnhäuser Altstadt mit der Marienkirche im Zentrum. Im April steht der Mann im Mittelpunkt einer ganzen Reihe von Veranstaltungen, der die Stadt gegründet hat und den sie seit 45 Jahren in ihrem Beinamen trägt: Kaiser Barbarossa.

Malerischer Anblick: Die Gelnhäuser Altstadt mit der Marienkirche im Zentrum. Im April steht der Mann im Mittelpunkt einer ganzen Reihe von Veranstaltungen, der die Stadt gegründet hat und den sie seit 45 Jahren in ihrem Beinamen trägt: Kaiser Barbarossa.

Gelnhausen. Es sind viele Spuren geblieben. Spuren von Räumen, in denen der Kaiser einst schlief, in denen er den Ausblick auf Gelnhausen genoss und seine Morgentoilette verrichtete. Spuren von Räumen und Sälen, in denen er herrschte und Pläne für die Vergrößerung seines Reiches schmiedete.

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Sagenhafter Kaiser beflügelt Fantasie noch heute

Die Sage, dass der Rotbart eines Tages wiederkommen, sein Reich retten und zu neuer Herrlichkeit führen wird, mag die Phantasie des modernen Menschen beim Rundgang durch die Reste der einst so prächtigen Kaiserpfalz in Gelnhausen zwar beflügeln, eine Wiederauferstehung des Stauferkaisers Friedrich I. scheint aber nach fast 900 Jahren relativ unwahrscheinlich. Trotzdem hat Barbarossa, wie der Kaiser wegen seines roten Bartes genannt wurde, auch seinen „Erben“ einiges hinterlassen, was ihn zumindest nicht in Vergessenheit geraten lässt.

Kaiserlicher KIcher und Co: Die Ergebnisse der ersten Art-Night mit Matthias Kraus können sich sehen lassen. Für die zweite Kunst-Nacht im Museum am 30. März sind nur noch wenige Plätze frei.

Kaiserlicher KIcher und Co: Die Ergebnisse der ersten Art-Night mit Matthias Kraus können sich sehen lassen. Für die zweite Kunst-Nacht im Museum am 30. März sind nur noch wenige Plätze frei.

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Fünf Barbarossastädte in Deutschland

So ist Gelnhausen eine von fünf Städten in Deutschland, die offiziell den Beinamen „Barbarossastadt“ führen dürfen. Der Stauferkaiser Friedrich I. gilt als einer der bedeutendsten Männer des frühen Mittelalters. Im 12. Jahrhundert herrschte er über ein Territorium, das das heutige Deutschland, die Niederlande, Luxemburg, Österreich, die Schweiz, Belgien, Norditalien und Teile von Frankreich umfasste. 1170 verlieh er Gelnhausen die Stadtrechte und residierte dort auch über längere Zeiträume in der Kaiserpfalz – die übrigens als die besterhaltene Pfalz der Stauferzeit gilt. Gelnhausen rückte sogar mehrmals in den Mittelpunkt der Reichspolitik, zum Beispiel beim Prozess gegen Heinrich den Löwen. Über das Leben des Adligen geben die Geschichtsbücher ausführlich Auskunft, um die Umstände seines Todes ranken sich jedoch einige Mythen.

Die Geschichtsschreibung besagt, Barbarossa sei am 10. Juni 1190 im Alter von 68 Jahren im Fluss Saleph im südlichen Anatolien verstorben. Ob er dort ertrunken ist, weil ihn sein Pferd im Fluss abwarf, oder ob er ein kühlendes Bad nahm und dabei einen Herzstillstand erlitt – auf jeden Fall war das aus damaliger Sicht offenbar kein würdiger Tod für einen Mann in seiner Position. Glaubte man doch, nur schlechte Menschen würden plötzlich sterben, gute Menschen jedoch mit Ansage, so dass sie sich auch noch auf ihr Ableben vorbereiten können.

Ausstellung und Art-Night waren der Auftakt

Vermutlich rückte deshalb eine geheimnisumwobene Sage an die Stelle des Todes durch Ertrinken. Zudem ist seine Grablege unbekannt, was Spekulationen nährt. Bis heute hält sich die Erzählung, Barbarossa schlafe in einem unterirdischen Schloss in der Kyffhäuserregion an einem Tisch aus Marmor, durch den sein roter Bart wachse. Eingeschlossen in der Barbarossahöhle warte er auf seine Wiederkehr als Retter des Reiches.

Die Wartezeit bis zur nicht sehr wahrscheinlichen Rückkehr „ihres“ Kaisers überbrücken die Gelnhäuser mit der Bewahrung seiner Geschichte auf vielen Ebenen und mit Jubiläumsfeiern, die immer wieder an den berühmten Herrscher erinnern. Zum 45. Jahrestag der Verleihung des Beinamens „Barbarossastadt“ an Gelnhausen erwartet alle Interessierten eine ganze Reihe von Veranstaltungen, die Barbarossa in den Mittelpunkt rücken.

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Beim Zeichenkurs für Kinder sollen die Ergebnisse in einem „Dreambook“ münden. Die Zeichnung stammt von Matthias Kraus.

Beim Zeichenkurs für Kinder sollen die Ergebnisse in einem „Dreambook“ münden. Die Zeichnung stammt von Matthias Kraus.

„Rotbart neu vertuscht“ ist noch bis zum 16.April im Museum der Stadt zu sehen

Den Auftakt bildet die Ausstellung „Rotbart neu vertuscht“ des Hasselrother Künstlers und Kulturpreisträgers Matthias Kraus. Die Ausstellung ist noch bis zum 16. April im Museum der Stadt Gelnhausen jeweils dienstags bis sonntags von 10.30 bis 16.30 Uhr zu sehen. Der Eintrittspreis berechtigt auch zum Besuch des Museums. Dort können Besucher in der Dauerausstellung mehr über das mittelalterliche Gelnhausen und seine prägende Persönlichkeit, Kaiser Friedrich I. erfahren. Nähere Informationen gibt es unter www.gelnhausen.de/museum im Internet.

Weitere „hochherrschaftliche“ Angebote rund um die Ausstellung

Rund um die Ausstellung waren zahlreiche weitere Angebote auf Kinder und Erwachsene.

Kaiserliche Kreativität für Kinder

Während der gesamten Ausstellungszeit können Kinder im Workshop-Raum des Museums jeden Sonntag von 14 bis 16.30 Uhr eine Krone basteln und diese künstlerisch mit Farbe und Glitzersteinen verzieren. Diese Aktion ist für alle Kinder kostenfrei.

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Ein Angebot der Stadtbücherei Gelnhausen zum Thema Barbarossa richtet sich an Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren: Am Donnerstag, 23. März, und am Donnerstag, 13. April, findet jeweils um 16 Uhr eine Buchvorstellung statt. Zudem wird gebastelt. Das Angebot ist kostenfrei, um Anmeldung per E-Mail an buecherei@gelnhausen.de oder unter Telefon 06051/830250 wird gebeten.

Hoheitsvoller Auftrag: Kleine Künstler zeichnen Rotbart

Ein Zeichenkurs für den Nachwuchs mit Künstler Matthias Kraus hat bereits erfolgreich stattgefunden. Für Dienstag, 4. April, um 14 Uhr ist ein weiterer Zeichenkurs für Kinder unter dem Titel „Wir zeichnen ein Abenteuer von Barbarossa“ geplant. Zum Abschluss soll aus den comichaften Zeichnungen der Kinder ein „Dreambook“ (modernes Notizbuch) entstehen. Der Zeichenworkshop ist für Mädchen und Jungen ab etwa acht Jahren geeignet und finden inmitten der Sonderausstellung des städtischen Museums in der ehemaligen Augustaschule, Stadtschreiberei 3, statt. Die Kosten betragen acht Euro pro Kind. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Es sind nur noch sehr wenige Plätze frei. Um Anmeldung per E-Mail an tourist-information@gelnhausen.de oder unter Telefon 06051/830300 wird gebeten.

Kaiserliche Kreativität für Erwachsene

Eine zweite Art-Night für Erwachsene mit Matthias Kraus findet am Donnerstag, 30. März, statt. Dann heißt es „Szenisches Zeichnen mit Tusche – schwarz-weiß und in Farbe“. Der kreative Abend beginnt um 19 Uhr in der Galerie des städtischen Museums. Zur Einstimmung wird ein Barbarossa-Cocktail gereicht. Die Kosten betragen pro Person 15 Euro. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, es sind noch wenige Plätze frei. Eine Anmeldung per E-Mail an tourist-information@gelnhausen.de oder unter Telefon 06051/830300 ist erforderlich.

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Imperiales Idol: Führung auf den Spuren des Kaisers

Am Samstag, 15. April, findet um 19 Uhr für alle, die auf den Spuren Barbarossas wandeln möchten, eine Themenführung unter dem Titel „Als Kaiser Rotbart lobesam“ statt. Zum Abschluss der Führung besuchen die Teilnehmer noch die Ausstellung „Barbarossa neu vertuscht“ von Matthias Kraus im Galerie-Raum des Museums. Treffpunkt ist um 19 Uhr vor der Kaiserpfalz. Nähere Informationen gibt es per E-Mail an tourist-information@gelnhausen.de oder unter Telefon 06051/830300. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Erwachsene zahlen 5, Kinder bis 16 Jahren zahlen 2,50 Euro.

45. Jahrestag der Verleihung des kaiserlichen Beinamens

Der damalige hessische Innenminister Ekkehard Gries (FDP) übermittelte der Stadt Gelnhausen mit Schreiben vom 26. April 1978, dass Gelnhausen rückwirkend zum 1. April 1978 die Bezeichnung Barbarossastadt verliehen wird. Am 2. Mai wurde das Schreiben im Regierungspräsidium Darmstadt abgestempelt und dann weitergeleitet an den Landrat des Main-Kinzig-Kreises – damals Hans Rüger (CDU) – wo es am 12. Mai 1978 seinen Eingangsstempel erhielt.

Anlässlich der Verleihung des Beinamens durch den hessischen Innenminister vor 45 Jahren findet am Mittwoch, 26. April, um 19 Uhr, in der Kulturherberge am Schützengraben ein kleiner Festakt statt. Nach der Ansprache von Bürgermeister Daniel Glöckner hält Sabine Johann, langjährige Gästeführerin und Lehrerin am Grimmelshausen-Gymnasium, einen Vortrag über das Leben und Wirken, über den Machtpolitiker und die Sagengestalt Kaiser Barbarossa.


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