Dem flinken Gartenschläfer auf der Spur
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Einige Schüler des Grimmelshausen-Gymnasium Gelnhausen begeben sich nun auf die Suche nach den Spuren, die die flinken Fellnasen hinterlassen.
© Quelle: Sven Bücher
Gelnhausen. Der Gartenschläfer war ursprünglich in weiten Teilen Europas vorgekommen. Inzwischen geht die Population drastisch zurück, sodass er in manchen Teilen Europas, besonders in den Wäldern, vermutlich aussterben wird. Um Ursachen für die extreme Verkleinerung der Populationen zu eruieren und daraus Ergebnisse für geeignete Schutzmaßnahmen zu entwickeln, hat der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) in Kooperation mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung die „Spurensuche Gartenschläfer“ ins Leben gerufen. Im Rahmen des „Citizen-Science“-Konzepts sieht es unter anderem ein Umweltmonitoring in Form einer individuell zu Hause durchführbaren Spurensuche vor.
Wissenschaftlicher Austausch am Grimmels
Sogar die Wildtierbiologin und Managerin Naturschutzprojekte des BUND-Hessen, Susanne Steib, besuchte zum wissenschaftlichen Austausch das Grimmels. Die Schüler des Wahlpflichtkurses „Experimentieren mit Mint“ konnten so direkt von einer Expertin mehr über den Projektverlauf, die bisherigen Ergebnisse und die möglichen Perspektiven erfahren.
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Der Gartenschläfer ist mit dem Siebenschläfer verwandt.
© Quelle: Sven Bücher
In einem zweiten Teil des Moduls ging dann darum, selbst Spurentunnel herzustellen und diese passend zur Biologie des Gartenschläfers an der Schule aber auch zu Hause anzufertigen und an Bäumen anzubringen.
Spurentunnel geben Aufschluss über die Population
Um dem Gartenschläfer „auf die Spur“ zu kommen, lernten die Schüler, dass verschiedene Methoden eingesetzt werden. Neben Wildtierkameras, Fotos, Kot- und Haarproben gibt es die sogenannten „Spurentunnel“, die von „Citizen-Scientists“ aufgestellt und überprüft werden, sodass bereits hunderttausende Daten für Deutschland und weitere europäische Länder zusammengetragen werden konnten.
Besonders interessant ist allerdings der Aspekt, dass zur Region Gelnhausen und Umgebung bislang noch keine Daten vorliegen. Noch bis Mitte Juli kontrollieren die Teilnehmer mögliche Spuren des Gartenschläfers und leisten damit einen Beitrag zu echter Forschungsarbeit. Im wissenschaftlichen Austausch mit den Kooperationspartnern werden die Daten anschließend ausgewertet.
Jeder kann nach dem Gartenschläfer suchen
Wer aus der Schulgemeinde ebenfalls auf die Suche nach dem Gartenschläfer gehen möchte, kann sich ganz einfach einen Spurentunnel aus drei leeren Tetra-Pack-Packungen basteln. Ein Erklärvideo einer Schülerin dazu finden Sie im Internet. Spurennachweise werden bitte mit Foto per E-Mail an franziska.woell@grimmels.de versandt, sodass die Daten dokumentiert und ausgewertet werden können.
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Der Gartenschläfer wird in manchen Teilen Europas vermutlich aussterben.
© Quelle: Sven Bücher
Für Datenerfassung ist es auch wichtig, zu erfahren, wie viele Spurentunnel in Gelnhausen und Umgebung insgesamt aufgestellt wurden. Jeder „Citizen-Scientist“ bekommt in diesem Zusammenhang ein Teilnahmezertifikat ausgehändigt – natürlich unabhängig davon, ob der Gartenschläfer auch wirklich nachgewiesen wurde.
Übrigens..
Noch ein kleiner Tipp: Die Spurentunnel sollten an waagrechten Ästen, unterhalb der Äste angebracht werden. Gartenschläfer lieben außerdem Hecken und Obstbäume.
GNZ