Abschied und Neuanfang

Rasthof am Distelrasen: Gudrun und Rudi Krämer hören nach 27 Jahren auf - Neuer Pächter startet

Abschied und Neuanfang (von links): Rudi und Gudrun Kramer übergeben den Rasthof Schlüchtern an Rainer Wohlhöfner.

Abschied und Neuanfang (von links): Rudi und Gudrun Kramer übergeben den Rasthof Schlüchtern an Rainer Wohlhöfner.

Schlüchtern. „Wir haben einen gefunden, der es wirklich kann“, betont Rudi Kramer, der rund drei Jahre nach einem geeigneten Nachfolger gesucht hat und in dem 54-Jährigen fündig wurde. Der Familienvater ist bundesweit bereits Betreiber von mehreren Autohöfen. Unter dem Dachnamen „Mayr´s Wirtshaus“ will er den Gastronomiebetrieb möglichst reibungslos übernehmen und weiterhin gutbürgerliche Küche anbieten.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Alle Mitarbeiter werden übernommen

Grundvoraussetzung dafür ist die komplette Übernahme der rund zwei Dutzend Mitarbeiter. Es sei ein familiäres Miteinander in all den Jahren gewesen, betont das Ehepaar. Die Angestellten hätten sehr selbstständig vieles alleine geregelt. Und die meisten seien schon sehr lange dabei. Küchenchef Michael Berthold beispielsweise vom ersten Tag an, nur unwesentlich kürzer die Kollegen Torsten Manusch und Silvia Alt. Das bewährte Team ist ein Grund für Wohlhöfner, in Schlüchtern einzusteigen. Denn Rasthöfe würden ihm derzeit sehr viele zur Übernahme angeboten.

Im April 1996 war die Anlage in Schlüchtern neu gebaut und eröffnet worden – vom ersten Tag an unter der Regie von Gudrun und Rudi Kramer. 2004 folgte eine Erweiterung um das Café „Route 66″ und eine Spielhalle. Letztere wird künftig weiterhin von Dieter Lauer betrieben.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Ur-Gesteine im Rasthaus: Koch Torsten Manusch und Küchenchef Michael Berthold (von links).

Ur-Gesteine im Rasthaus: Koch Torsten Manusch und Küchenchef Michael Berthold (von links).

Die Kramers, beide mittlerweile über 70, wollen es nun etwas ruhiger angehen lassen und ein bisschen mehr Privatleben genießen. In einer Übergangszeit werden sie aber weiterhin dem Nachfolger mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Der Abschied nach 27 Jahren fällt schwer

Und doch fällt der Abschied nach so langer Zeit schwer, bekennt Rudi Kramer offen. Mitarbeiter und Stammgäste seien im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen. Und da gibt es in 27 Jahren einige Geschichten, auf die man freudig zurückblickt, beispielsweise die Open-Air-Konzerte und das Public Viewing im eigens eingerichteten Weltmeisterschafts-Biergarten. Natürlich kehrten immer mal auch Berühmtheiten im Rasthof Schlüchtern ein, beispielsweise Schauspieler Mario Adorf, Komiker Michael Mittermeier und Mundharmonika-Spieler Michael Hirte ließen es sich schon am Distelrasen schmecken.

Doch trotz aller Erinnerungen sei es nun an der Zeit, das Baby „Rasthof“ in neue, jüngere Hände zu legen, damit Platz für frischen Wind und neue Ideen ist, zeigt sich Kramer überzeugt. Deswegen sei es eine „Herzenssache“ gewesen, den Betrieb an einen qualifizierten Nachfolger zu übergeben.

Neuer Besitzer zwischen frischen Ideen und Kontinuität

Rainer Wohlhöfner hat natürlich auch solche frischen Ideen parat, doch in erster Linie ist ihm Kontinuität wichtig. Dieser Autohof unterscheide sich von der Struktur entscheidend von allen anderen in seinem Besitz, weil dieser sehr stark regional eingebunden sei und hier die meisten Kunden aus dem direkten Umfeld kämen. Während andernorts Reisende und Geschäftsleute das Gros ausmachten, seien es hier Familienfeiern, Tagungen örtlicher Unternehmen, Vereinstreffen, Catering für Kindergärten und Schulen sowie für Feste. Deswegen werden auch alle bestehenden Buchungen komplett übernommen. Ein großer Pluspunkt seien der behindertengerechte Zugang und die separaten Tagungsräume.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Besitzer von sieben Rastplätzen

Rainer Wohlhöfner ist bereits Betreiber von bundesweit sieben Autohöfen: an der A1 Holdorf und Bakum, an der A 9 Bad Dürrenberg und Berg/Bad Steben, an der A 44 Diemelstadt und Breuna sowie an der Bundesstraße 49 Merenberg. Bei diesen ist er Pächter von Restaurant als auch Tankstelle. Schlüchtern ist die erste Anlage, bei der er zunächst nur die Lokalität betreibt. Anders als bei Rastanlagen muss man zur Anfahrt der Autohöfe die Autobahn für ein kleines Stück verlassen. Der Rasthof Schlüchtern hat täglich von 11 bis 20 Uhr geöffnet, das Café „Route 66“ von 17.30 bis 2 Uhr nachts und die Spielhalle von 10 bis 4 Uhr morgens.

Das bisherige Küchenkonzept hat weiterhin Bestand: alle Speisen frisch zubereitet. Die Speisekarte wird dem in seinen anderen Autohöfen angepasst und von Traditionsspeisen „wie bei Mutti“ bestimmt, beispielweise Schnitzel aller Art, Haxen, Braten und Rouladen. Dazu gibt es eine Tageskarte und saisonale Ergänzungen.

GNZ/usd

GNZ

Mehr aus Main-Kinzig-Kreis

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken