„Stärke zeigen – Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“

2600 Teilnehmer beim Stadtlauf Hanau: Turnschuhe und Teamspirit

Kollektives Warmmachen vor dem Lauf.

Kollektives Warmmachen vor dem Lauf.

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Hanau. Denn beim Hanauer Stadtlauf handelt es sich um ein Gemeinschaftserlebnis, das Menschen verbindet und dabei immer wieder Aufmerksamkeit für ein wichtiges gesellschaftliches Thema generiert: den Kampf gegen Gewalt an Frauen.

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Erlös geht an die Frauenhäuser

Der besondere „Spirit“ der Veranstaltung, die auch in diesem Jahr unter dem Motto „Stärke zeigen – Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ steht und deren Erlöse den beiden Frauenhäusern in Hanau und Wächtersbach zugutekommen, ist an diesem Tag überall zu spüren: in der kribbeligen Vorfreude, die bei manchen Startern fast greifbar scheint, der Aufregung bei Hündin Elsa, die das Team einer Steinheimer Tierarztpraxis bei seiner Stadtlaufpremiere moralisch unterstützen soll oder der Begeisterung bei den Damen des TSV Hanau, die an der Getränkeausgabe schon mal die ersten 400 Becher für die durstigen Läufer befüllt haben und nach vielen Jahren Stadtlauf-Dienst noch immer von der Veranstaltung schwärmen: „So viel Leben hier, das ist einfach wundervoll.“

Die Ruhe vor dem Start: So bunt wie die einzelnen Laufshirts sind auch die einzelnen Teams.

Die Ruhe vor dem Start: So bunt wie die einzelnen Laufshirts sind auch die einzelnen Teams.

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Und so bunt wie die Laufshirts der einzelnen Teams, so unterschiedlich sind auch die Teilnehmer selbst: da sind Menschen, die regelmäßig und leistungsorientiert im Verein trainieren und solche, die sonst höchstens mal spazieren gehen und extra für dieses Event trainiert haben. Da ist der Einzelstarter, der im Spidermankostüm alle Blicke auf sich zieht und das Lichtenberg Oberstufengymnasium Bruchköbel, das mit stolzen 172 Teilnehmern das größte Läuferteam stellt. Da sind die beiden Elftklässlerinnen Mathilda und Johanna, die zum allerersten Mal mitmachen und Landrat a. D. Karl Eyerkaufer, der schon beim ersten Stadtlauf mit dabei war und auch mit 86 Jahren noch an den Start geht. „Leider ist der Einsatz gegen Gewalt an Frauen heute nicht weniger notwendig, als damals“, sagt Eyerkaufer im Gespräch mit unserer Zeitung, bevor die Hanauer Frauenbeauftragte Cornelia Gasche allen auf und neben der Strecke Beteiligten für ihren Einsatz dankt und den Läufern viel Spaß wünscht.

Siegerehrung: Die drei schnellsten Frauen und Männer.

Siegerehrung: Die drei schnellsten Frauen und Männer.

Den mag Tobias Erbacher sicherlich gehabt haben, allerdings nur kurz, denn schon nach beeindruckenden 19:26 Minuten ist er im Ziel und damit der Schnellste beim 22. Hanauer Stadtlauf. Es wird noch mehr als eine Stunde dauern, bis die letzten Läufer die Ziellinie überqueren – mit Walkingstöcken, Handbikes, mit Kinderwagen oder einen Rollstuhl schiebend. Viele sind – auch wegen der hochsommerlichen Temperaturen – sichtbar erschöpft, die meisten aber haben trotz aller Anstrengung ein breites Grinsen im Gesicht. Vielleicht, weil sie ihre persönliche Bestzeit gelaufen sind, weil sie von den Anfeuerungsrufen getragen wurden, oder stolz sind, einen Beitrag für eine gute Sache geleistet zu haben. Vielleicht auch von allem ein bisschen. So viele gute Gründe, den inneren Schweinehund zu überwinden, gibt es jedenfalls selten.

GNZ

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