Warenhaus schließt bis Anfang 2024

Aus für Hanauer Kaufhof

Das Kaufhof-Gebäude ist eine der wichtigsten Flächen in der Innenstadt und von hoher strategischer Bedeutung.

Das Kaufhof-Gebäude ist eine der wichtigsten Flächen in der Innenstadt und von hoher strategischer Bedeutung.

Hanau. 2020 war der Konzern erstmals in Schieflage geraten – und die Erleichterung in Hanau groß, als bekannt wurde, dass die Grimm-Stadt nicht unter den 62 Standorten war, die schließen mussten. Das ist nun anders.

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Wie der Konzern am Montag bekanntgab, sollen insgesamt 52 der noch verbliebenen 129 Warenhäuser geschlossen werden, die ersten bereits bis Ende Juni, die restlichen, darunter auch die Hanauer Filiale, bis Ende Januar 2024.

Nach Angaben des Unternehmens sollen 77 Standorte mit rund 11.000 Arbeitsplätzen erhalten blieben, rund 4.000 Stellen hingegen wegfallen. Den Beschäftigten solle mit einer Transfergesellschaft geholfen werden, neue Stellen zu finden.

OB hielt Schließung für wahrscheinlich

Die Stadt Hanau trifft die Schließung hart, aber nicht völlig unvorbereitet. Angesichts der monatelangen Hängepartie um die Frage, welche Filialen geschlossen werden, hatte Oberbürgermeister Claus Kaminsky mehrfach durchblicken lassen, dass er die Schließung für die wahrscheinlichere Möglichkeit halte.

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Mit Blick auf die nun geschaffenen Fakten sprach Kaminsky am Montag von einer „Horrornachricht“ für die Beschäftigten, die monatelang im Unklaren gelassen worden waren, und versichert ihnen seine Solidarität sowie die der Stadt und der städtischen Organe.

„Meine klare Botschaft an die Beschäftigten: Wir lassen sie nicht allein!“

Oberbürgermeister Claus Kaminsky

Er stehe, so Kaminsky in einem ersten Statement, im Kontakt zum Betriebsrat, es würden zeitnah weitere Gespräche geführt und Hilfe angeboten werden. „Meine klare Botschaft an die Beschäftigten: Wir lassen sie nicht allein!“, so der OB.

Seit Bekanntwerden der Galeria-Schieflage sei die Stadt im Gespräch mit dem Betriebsrat und habe ein solches auch der Konzernleitung in Essen angeboten.

„Vordemokratisches Gebahren“

„Unser Gesprächsangebot verhallte in der Chef-Etage allerdings ungehört – weder den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch der Stadt Hanau wird Wertschätzung entgegengebracht“, kritisiert Kaminsky und spricht von einem „vordemokratischen Gebaren“ des Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzerns und dessen Eigentümer, der Signa-Holding. Das sei inakzeptabel, auch gegenüber allen anderen Kommunen, die nun von Schließungen betroffen seien.

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Die Filiale in Fulda gehört nicht dazu, auf der Frankfurter Zeil wird Galeria Kaufhof dagegen ebenfalls dichtmachen, ebenso in Offenbach.

Ziel der Stadt Hanau ist es nun, das Haus in der Innenstadt, das die Kaufhof-Filiale beherbergt, zu erwerben. „Wir stehen bereits in Kontakt zum Eigentümer der Immobilie“, sagt Kaminsky. Priorität habe, so schnell wie möglich Verfügungsgewalt über die Immobilie zu bekommen, um eine lange Hängepartie zu Lasten der Entwicklungschancen zu vermeiden. Geprüft werde dabei sowohl der Erwerb über eine städtische Gesellschaft mit privaten Partnern als gegebenenfalls auch alleine.

Kaufhof-Gebäude eine der wichtigsten und größten Flächen in der Innenstadt

Das Kaufhof-Gebäude sei eine der wichtigsten und größten Flächen in der Innenstadt und von hoher strategischer Bedeutung, habe eine lange Tradition, wodurch die weitere Entwicklung auch für das Stadtgefühl von immenser Bedeutung sei, unterstreicht Kaminsky. Einen langen Leerstand des denkmalgeschützten Gebäudes werde man nicht akzeptieren.

Der mögliche Erwerb der Immobilie bedeute nicht, dass die Stadt darin selbst Einzelhandel betreiben werde. Kaminsky und verweist darauf, dass neben Handel in dieser 1A-Lage auch öffentliche Bedarfe einen Platz finden könnten.

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Vor 15 Jahren gab Karstadt in Hanau auf

„Vor 15 Jahren hatten wir eine vergleichbare Herausforderung, als das Karstadt-Kaufhaus am Freiheitsplatz aufgegeben wurde – knapp 80 Jahre hatte dort ein Warenhaus gestanden. Die Monate des Leerstands haben gezeigt, dass sie das Einkaufserlebnis in einer Innenstadt massiv beeinträchtigen“, erinnert Kaminsky.

Damals hatte sich HBB nach Abschluss des wettbewerblichen Dialogs entschieden, die Fläche zu erwerben und integriert in das Forum Hanau zu entwickeln. Nun gelte es zu verhindern, dass die erreichten Erfolge der Innenstadtentwicklung durch das Gebaren des Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzerns in Gefahr gerieten.

GNZ

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