Wächtersbach: Nachfolger für Mittelpunkt Aufenau gesucht

Stadt sucht Nachfolger für Mittelpunkt in Aufenau

Nach dem 31. Januar steht der „Mittelpunkt“ in Aufenau leer. Der Magistrat wurde nun beauftragt, einen Nachfolger für den Laden zu finden.

Nach dem 31. Januar steht der „Mittelpunkt“ in Aufenau leer. Der Magistrat wurde nun beauftragt, einen Nachfolger für den Laden zu finden.

Sowohl die SPD als auch die CDU hatten Anträge gestellt, die sich mit der Nahversorgung in den Stadtteilen Aufenau, Leisenwald, Waldensberg und Wittgenborn auseinandersetzen. Anlass dazu ist der „Mittelpunkt“ in Aufenau. Denn die aktuelle Betreiberin Simone Bienossek, die auch für die Freien Wächter im Stadtparlament sitzt, möchte den Laden nur noch bis Ende Januar fortführen (die GNZ berichtete). Die beiden Anträge zielten auf dasselbe ab, im CDU Antrag war jedoch auch konkret davon die Rede, dass Gespräche mit dem Unternehmen Tegut geführt werden sollen.

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Jan Frederik Beyer, Vorsitzender der Wächtersbacher SPD, begründete für seine Partei den Antrag. Es gehe darum, die Lebensqualität in allen Ortsteilen zu verbessern, auch abseits der Kernstadt. Es gebe bereits einige teo-Standorte in der Umgebung, die wohl auch gut bei der Bevölkerung ankämen. Für seine Fraktion sei es jedoch fraglich, ob man sich in einem Antrag bereits auf ein privates Unternehmen festlegen könne. Deswegen habe die SPD das Unternehmen vorsätzlich aus dem Antrag herausgelassen. Für den Dorfladen in Aufenau bevorzuge die SPD einen inhabergeführten Einzelhandel. Über den CDU-Antrag sei die Fraktion im ersten Moment verwundert gewesen, da beide Anträge unabhängig voneinander das Gleiche forderten. „Ich freue mich aber, dass wir uns in diesem Punkt einig sind.“

CDU-Fraktionsvorsitzende Carola Gärtner erinnerte an den Dezember 2014, in dem Bienosseks Vorgänger, die Familie Zöller, den Laden nicht mehr weiterbetreiben wollte. Damals sei es dem Bürgermeister und dem Magistrat gelungen, innerhalb von kurzer Zeit einen Nachfolger zu finden, sodass nur vier Monate nach der Schließung der „Mittelpunkt“ eröffnete. Im Hinblick auf den Antrag der SPD unterstellte sie den Genossen, dass sie nicht darauf vertrauten, dass der Bürgermeister Andreas Weiher (SPD) alles für die kommunale Nahversorgung tun würde. Sie schlug allerdings direkt versöhnliche Töne an: „Wir wollen doch letztlich alle dasselbe.“ Deswegen brachte sie einen fraktionsübergreifenden Antrag ins Spiel, in dem auch die Ortsbeiräte explizit ein Mitspracherecht erhalten sollten.

Eva Bonin, Fraktionsvorsitzende der Grünen, stellte die Bedeutung des „Mittelpunktes“ für Aufenau über die reine Versorgung mit Lebensmitteln in den Vordergrund. Der Dorfladen sei stets auch ein Ort der sozialen Wärme und des Austauschs gewesen. „Zu Beginn der Pandemie, als die Hefe knapp wurde, gab es dort die gute Bäckerhefe. Oder wenn bei einem Geburtstag die Kuchen knapp wurden, gab es dort jemand, der einem unkompliziert helfen konnte.“ Worte, die auch die Inhaberin Simone Bienossek sichtlich rührten. „Lasst uns versuchen, wieder so etwas zu finden“, schloss Bonin ihre Rede.

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Bonin: „Der Mittelpunkt war mehr als die Versorgung mit Lebensmitteln“

Für die Freien Wächter forderte Anja Piston-Euler ein Mitspracherecht der Ortsbeiräte. Denn die Nahversorgung könne nur funktionieren, wenn die Bevölkerung dahinter stehe. In den Ortsteilen Leisenwald und Waldensberg gebe es außerdem bereits Arbeitsgruppen zu diesem Thema, die in den Prozess eingebunden werden sollten. Ihr Fraktionskollege Frank Hilliger präsentierte einen Änderungsantrag, der den SPD- und CDU-Antrag kombiniert und die Ortsbeiräte und Arbeitsgruppen mit einbezieht.

Harald Krügel, Fraktionsvorsitzender der SPD, kritisierte zum einen, dass in dem Änderungsantrag explizit vom Unternehmen Tegut die Rede sei. Zum anderen sagte er, dass sich das Verfahren in die Länge ziehe, wenn zu viele Interessensgruppen beteiligt seien. Deswegen warb er um Zustimmung für den ursprünglichen SPD-Antrag, bei dem der Magistrat den Prozess federführend begleiten würde. „Bitte sehen Sie das nicht als Affront, es geht um ein schnelles Ergebnis“, sagte er.

Stadtverordnetenvorsteher Jan Volkmann ließ letztlich zuerst über den Änderungsantrag der Freien Wächter abstimmen, der allerdings bei 21 Gegenstimmen der SPDund der Grünen bei 14 Stimmen dafür der Freien Wächter und der CDU abgelehnt wurde. Für den SPD-Antrag stimmten im Anschluss 31 Abgeordnete, nur vier CDU-Mandatsträger sprachen sich gegen den Antrag aus. Schließlich stimmten die Stadtverordneten auch gegen den CDU-Antrag, der explizit das Unternehmen Tegut nannte. Die Nachfolge des „Mittelpunktes“ und die Nahversorgung der anderen Stadtteile liegt nun in den Händen des Bürgermeisters und des Magistrats.

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