Nach acht Jahren geht Hanns-Peter Neumann, evangelischer Pfarrer und Polizeiseelsorger von Mecklenburg-Vorpommern, in den Ruhestand. Er unterstützte Polizisten, wenn diese an ihre Grenzen kamen. Die Haut der Beamten sei dünner geworden, sagt er. Uns hat er berichtet, welche Situationen Polizisten besonders belasten.
Rostock.Es gibt Situationen, die auch einen gestandenen Polizeiseelsorger an Grenzen bringen, wo professionelle Distanz schwerfällt. „Wir kommen mit der Polizei in Situationen, in denen für Menschen die kleine persönliche Welt in Trümmer zerfällt“, sagt Polizeiseelsorger Hanns-Peter Neumann. Einen seiner schwersten Einsätze erlebte Neumann, zugleich auch Notfallseelsorger, an einem Heiligabend. Der Tod eines Kindes. „Ein plötzlicher Kindstod ist das Schrecklichste, was einer Familie passieren kann“, erinnert sich der 65-Jährige. Rettungskräfte hatten das tote Kind ins Wohnzimmer gebracht, um es zu reanimieren. Neben den geschmückten Weihnachtsbaum, unter dem bereits die Geschenke für das Kind lagen. „Dieses Bild werde ich nie vergessen.“