Stärke 6,8

Mindestens 15 Tote und Hunderte Verletzte bei Erdbeben in Ecuador und Peru

Polizisten stehen um ein Gebäude, das nach einem Erdbeben beschädigt wurde.

Polizisten stehen um ein Gebäude, das nach einem Erdbeben beschädigt wurde.

Bei einem schweren Erdbeben sind im Süden Ecuadors mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens zwölf der Toten durch einstürzende Wohnungen oder Gebäude in Ecuador stammten aus der Provinz El Oro an der Pazifikküste, zwei aus Azuay im Andenhochland, wie die ecuadorianische Zeitung „El Comercio“ am Samstagabend (Ortszeit) berichtete. Eine Person starb in der Region Tumbes in Peru. Weitere 446 Personen wurden nach Angaben der ecuadorianischen Regierung verletzt.

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Mehrere Hundert Gebäude und andere Bauwerke, darunter Gesundheitszentren und Brücken, wurden demnach beschädigt, Dutzende zerstört. Die Stromversorgung wurde etwa durch ausgerissene Leitungen und umgestürzte Pfosten unterbrochen.

Erdbeben in Ecuador und Peru – Stärke 6,8

Auch im Norden des Nachbarlands Peru bebte die Erde. Eine Person starb in der Region Tumbes, dabei handelt es sich nach Angaben der peruanischen Nachrichtenagentur „Agencia Andina“ um ein vierjähriges Mädchen, dem eine Mauer auf den Kopf stürzte.

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Bewohnerinnen von Machala in Ecuador bergen Habseligkeiten aus den Trümmern ihrer eingestürzten Häuser, nachdem ein Erdbeben die Region erschüttert hat. Der U.S. Geological Survey meldete ein Erdbeben der Stärke 6,8, das sich direkt vor der Pazifikküste, etwa 80 Kilometer südlich von Guayaquil, ereignete.

Bewohnerinnen von Machala in Ecuador bergen Habseligkeiten aus den Trümmern ihrer eingestürzten Häuser, nachdem ein Erdbeben die Region erschüttert hat. Der U.S. Geological Survey meldete ein Erdbeben der Stärke 6,8, das sich direkt vor der Pazifikküste, etwa 80 Kilometer südlich von Guayaquil, ereignete.

Menschen liefen in Panik auf die Straße, als der Erdstoß Gebäude in der Millionenstadt Guayaquil am Pazifik schwanken ließ.

Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke des Bebens mit 6,7 an. Es hatte sein Zentrum rund 80 Kilometer südlich von Guayaquil. Nach Angaben des Geologischen Instituts (IG) des südamerikanischen Landesereigneten sich mehrere Beben, das stärkste mit 6,8 rund 35 Kilometer vor der Küste des Kantons Balao in der Provinz Guayas. Es war in mehreren Provinzen zu spüren. Feuerwehrleute bemühten sich um die Rettung von Eingeschlossenen und Verletzte. Ihre Einsätze wurden durch unterbrochene Telefon- und Stromleitungen behindert.

Eine Plattform der staatlichen Erdölgesellschaft Petroecuador im Golf von Guayaquil erlitt ebenfalls Schäden, wie die ecuadorianische Regierung am Sonntag mitteilte. Die Regierung habe beschlossen, für die Provinz Azuay in den kommenden Stunden den Notstand auszurufen. Das Beben habe 13 Erdrutsche verursacht.

Ecuadorianischer Präsident besucht Erdbebenregion

Die Katastrophenschutzbehörde Ecuadors meldete ein Todesopfer in der Andengemeinde Cuenca. Das Opfer saß in einem Fahrzeug, das unter den Trümmern eines Hauses begraben wurde. Drei Menschen kamen im Küstenstaat El Oro ums Leben, mehrere weitere waren unter Trümmern verschüttet.

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In Guayaquil, 270 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Quito, registrierten die Behörden Risse an Gebäuden und Häusern sowie einige eingestürzte Mauern. Die Behörden ordneten die Sperrung von drei Verkehrstunneln an. Der ecuadorianische Präsident Guillermo Lasso rief zur Ruhe auf und reiste in die am meisten betroffenen Provinzen El Oro und Azuay, wo er unter anderem ein Krankenhaus besuchte und Behördenvertreter traf. Ein Mensch im historischen Zentrum der Stadt Cuenca etwa starb, als die Mauer eines Hauses auf sein Auto fiel. In Machala stürzten mehrere Gebäude ein und begruben Menschen unter sich.

Viele Gebäude erfüllen Baustandards nicht

Viele der eingestürzten Gebäude hatten eins gemeinsam: In ihnen wohnten arme Menschen und sie erfüllten nicht die Baustandards in einem erdbebengefährdeten Land. Der Architekt Germán Narváez aus Quito sagte, diese oft mit Lehm gebauten Häuser seien statisch unstabil ohne Fundament, Struktur und technischem Design. „In kritischen Momenten seismischer Bewegung tendieren sie zum Einsturz.“

Juan Vera verlor bei dem Erdbeben drei Familienangehörige, das Haus seiner Nichte stürzte ein. Die Behörden hätten ihnen nicht erlauben dürfen, in diesem alten Haus zu wohnen, sagte er im Leichenschauhaus der Gemeinde Machala, wo er auf die Freigabe der drei Leichname wartete. „Wegen seines Alters hätte dieses Haus abgerissen gehört“, sagte er. „Es tut mir leid, aber das Bürgermeisteramt ist die Behörde, die diese Dinge durch ihre Planungsabteilungen zu regulieren hat, damit diese Gabäude in gutem Zustand vermietet und bewohnt werden.“ Die Regierung hat angeboten, die Kosten für das Begräbnis seiner Nichte, ihres Babys und Partners zu übernehmen.

Eine Bedrohung durch einen Tsunami bestand nach Angaben der Behörden nicht. Das Erdbeben war bis nach Peru zu spüren, von der nördlichen Grenze zu Ecuador bis zur zentralen Pazifikküste. Unmittelbar nach dem Beben wurden keine Todesopfer oder Verletzten gemeldet. In der Region Tumbes im Norden stürzten nach Angaben der Behörden die Mauern einer Kaserne ein.

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Ein Retter ruft aus den Trümmern eines Hauses, das bei einem Erdbeben in Machala, Ecuador, zusammengebrochen ist.

Ein Retter ruft aus den Trümmern eines Hauses, das bei einem Erdbeben in Machala, Ecuador, zusammengebrochen ist.

Videos zeigen Auswirkungen des Bebens

Videos in den sozialen Medien zeigten Menschen auf den Straßen von Guayaquil und der umliegenden Gemeinden. In einem Video waren drei Fernsehmoderatoren zu sehen, die von ihrem Tisch aufspringen, als plötzlich der Boden schwankt. Sie sprechen zunächst von einem kleinen Beben, flüchten dann aber aus dem Blickfeld der Kamera. Ein Moderator erklärt, dass die Sendung in die Werbung gehen werde, während ein anderer wiederholt: „Mein Gott, mein Gott“.

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Präsident Ecuadors reist in betroffene Provinzen

Der ecuadorianische Präsident Guillermo Lasso rief zur Ruhe auf und reiste in die am meisten betroffenen Provinzen El Oro und Azuay, wo er unter anderem ein Krankenhaus besuchte und Behördenvertreter traf. Ein Mensch im historischen Zentrum der Stadt Cuenca etwa starb, als die Mauer eines Hauses auf sein Auto fiel. In Machala stürzten mehrere Gebäude ein und begruben Menschen unter sich.

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„Ich bin unter Schock, es ist immer noch alles unglaublich, was passiert ist“, zitierte die ecuadorianische Zeitung „El Universo“ eine Frau in der Stadt, die sich mit ihrer Tochter aus den Trümmern retten konnte. Das Bild eines Vaters, der inmitten der Verwüstung in Pasaje seine kleine Tochter im Arm hält, machte die Runde. „Ein Wunder in den Trümmern“, titelte „El Universo“.

Verheerendes Erdbeben 2016

Die gesamte Westküste des amerikanischen Doppelkontinents liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, der für seine hohe seismische Aktivität bekannt ist. Bei einem verheerenden Erdbeben der Stärke 7,8 waren im April 2016 an der ecuadorianischen Küste mehr als 570 Menschen ums Leben gekommen und Tausende verletzt worden.

RND/AP/dpa

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