Warum Hiroshima um seinen Ruf als Friedensstadt fürchtet
Vertreter der trauernden Familien der durch den Atombombenabwurf getöteten Opfer läuten die Friedensglocke, um während der Friedensgedenkzeremonie zum 70. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf die Stadt im Hiroshima Peace Memorial Park in Hiroshima. (Archivbild)
Hiroshima, das 1945 von einer Atombombe verwüstet wurde, versteht sich als Metropole des Friedens. Wenn am Freitag der G7-Gipfel tagt und von hier aus kraftvolle und drohende Botschaften nach China und Russland sendet, könnte der pazifistische Glamour verloren gehen. Ein Besuch in der Gastgeberstadt.
„Und da hinten steht der Atomic Dome“, erklärt Kenichi Harada und dreht sich ein Stück zur Seite. „Der Dome ist so ziemlich das einzige Gebäude hier, das von der Bombe nicht völlig vernichtet wurde.“ Einige Sekunden lang sei es über Hiroshima derart heiß geworden, dass sogar Stahl schmolz, ganze Häuser zu Asche wurden und dann mit dem Wind verschwanden. „Im ‚Atomic Dome‘ wurden damals lokale Produkte gehandelt“, doziert der drahtige, ältere Herr. Und der Bau blieb nur deshalb stehen, da der Wind knapp dran vorbeiblies. Sonst wäre von der Innenstadt gar nichts geblieben.