Felix Klein warnt

Judenhass an Schulen: Antisemitismusbeauftragter fordert Meldepflicht

„Bei der Aufarbeitung von Familiengeschichten gibt es noch viel zu tun“: Felix Klein, Antisemitismusbeauftragter.

Felix Klein, Antisemitismusbeauftragter, fordert eine Meldepflicht an Schulen für antisemitische Äußerungen.

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Braunschweig, Berlin. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, warnt vor Judenhass an deutschen Schulen und fordert eine Meldepflicht für antisemitische Vorfälle. „Wir stellen fest, dass Antisemitismus auch an Schulen verbreitet wird. Er geht nicht nur von Schülern aus, sondern auch von den Lehrkräften“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Samstag. Im Unterricht komme es mitunter zu „fürchterlichen Bemerkungen“.

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Zudem gebe es verheerende bildliche Darstellungen etwa in Religionsbüchern. Juden, die Jesus bei der Bergpredigt zuhörten, würden düster gezeichnet. „Das geschieht oft unbewusst, darf sich bei den Kindern aber nicht festsetzen“, sagte Klein.

Eine bundesweite Meldepflicht für antisemitische Vorfälle an Schulen könnte nach Ansicht Kleins der Abschreckung dienen. „Dann kommt keiner in Versuchung, etwas unter den Teppich zu kehren“, sagte er. Außerdem müsse der Umgang mit Antisemitismus und Rassismus „zum verpflichtenden, prüfungsrelevanten Bestandteil der Lehramtsausbildung in ganz Deutschland werden“.

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Klein forderte zudem weitere juristische Schritte gegen den umstrittenen Mitbegründer der Band Pink Floyd, Roger Waters. „Ich appelliere an die Wachsamkeit von Polizei und Justiz und ermutige zu weiteren Anzeigen“, sagte er den Funke-Zeitungen. Waters lasse in seinen Konzerten etwa Plastik-Schweine mit Davidstern aufsteigen.

„Leider sind die Gerichtsverfahren, die dagegen angestrengt werden, bisher zu seinen Gunsten ausgegangen - obwohl er Antisemitismus verbreitet und mutmaßlich Volksverhetzung betreibt.“ Klein rief Konzertveranstalter dazu auf, sich gut zu überlegen, ob sie „Verschwörungserzählern eine Bühne bieten“ wollten.

RND/epd

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