Robbe, Seehund, Seelöwe: Das sind die Unterschiede
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Ein junger Seehund schwimmt durch ein Becken der Seehundstation in Norddeich.
© Quelle: Hauke-Christian Dittrich/dpa/Arc
Seehunde und Seelöwen sind Robben, aber Robben sind nicht unbedingt Seehunde oder Seelöwen. Der Begriff Seelöwe ist eigentlich überholt, wird aber trotzdem noch oft verwendet. Hier sind alle wichtigen Informationen zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Robben, Seehunden und Seelöwen.
Robben: ein Oberbegriff
Robbe ist die Bezeichnung für unterschiedliche Arten, die im Wasser leben und zu den Raubtieren gehören. Die Familien der Hundsrobben, Ohrenrobben und Walrosse gehören zu den Robben. Sie sind Säugetiere und zwischen 1,20 Meter und sechs Metern groß. Bei vielen Arten sind die Männchen deutlich größer und schwerer als die Weibchen. Seeelefanten-Männchen können bis zu viermal schwerer als ihre weiblichen Artgenossen sein. Eine Ausnahme ist hier der Seeleopard, bei dem Weibchen deutlich größer sind als Männchen.
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Ein Seeleopard schwimmt unter Wasser. Es ist die einzige Robbenart, bei der das Weibchen größer und schwerer als das Männchen ist.
© Quelle: Picture alliance/imageBROKER
Die allermeisten Robbenarten verbringen die meiste Zeit im Meer und bewegen sich gelegentlich an Land. Ein Großteil der Robben lebt relativ nahe dem Nord- oder dem Südpol, nur ein kleiner Teil nahe dem Äquator. Sie leben in der Regel in Gemeinschaft. Eine Ausnahme bildet hier die Rossrobbe, die ein Einzelgänger ist.
Seehund: eine Art Hundsrobbe
Seehunde sind eine Art, die zu der Familie der Hundsrobben gehört. Sie leben auf der Nordhalbkugel im Atlantik und im Pazifik, vor allem um und auf Sandbänken, die aus dem Wasser herausgucken. Entlang der gesamten Nordseeküste gibt es Seehunde. In der Ostsee wurden sie bisher nur selten gesichtet.
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Seehunde essen Heringe.
© Quelle: Agentur 54°
Seehunde sind zwischen 140 und 170 Zentimeter groß und sehr gute Schwimmer. Sie können bis zu 200 Meter tief tauchen und bis zu 30 Minuten unter Wasser bleiben, ohne Luft zu holen. Erwachsene Seehunde essen vor allem Fische, Jungtiere ernähren sich von kleineren Meerestieren wie Krebsen.
In freier Wildbahn werden Seehunde bis zu 35 Jahre alt. Männchen haben eine niedrigere Lebenserwartung als Weibchen. Der älteste Seehund der Welt hieß Else und wurde 53 Jahre alt. Sie lebte in einem Zoo in Rhenen in den Niederlanden.
Im 19. und 20. Jahrhundert sahen viele Fischer Seehunde als Feind, da sie ihnen angeblich die Fische wegfraßen. Bis in die 1970er-Jahre wurden Seehunde deshalb gejagt und ihre Anzahl wurde immer kleiner.
An der Nordseeküste gibt es zahlreiche Heulerstationen, auf denen Jungtiere aufgezogen werden. Die Aufzucht ist umstritten. Befürworterinnen und Befürworter halten die Stationen für notwendig, um gefährdete Jungtiere zu retten, Kritiker und Kritikerinnen halten dem entgegen, dass oftmals Jungtiere in die Stationen gebracht würden, deren Mütter nur auf Nahrungssuche sind.
Die Figur „Robby“ aus dem Buch und der Serie „Lars der Eisbär“ ist ein Seehund.
Seelöwe: Familie der Ohrenrobben
Der Begriff Seelöwe steht für eine Reihe von Tieren aus der Familie der Ohrenrobben. Innerhalb der Ohrenrobbenfamilie wird zwischen Seelöwen und Seebären unterschieden.
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Die Küstenstraße im neuseeländischen Dunedin soll für einen Monat zum Schutz einer Seelöwin und ihres neugeborenen Jungen gesperrt werden.
© Quelle: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa
Seelöwen sind größer als Seebären und weniger stark behaart. Zu den Seelöwen gehören der Stellersche Seelöwe, die Männerrobbe, der Kalifornische Seelöwe, der Galapagosseelöwe, der Japanische Seelöwe, der Australische Seelöwe und der Neuseeländische Seelöwe.
Genetische Untersuchungen haben ergeben, dass Seelöwen untereinander nicht unbedingt näher miteinander verwandt sind als mit Seebären. Deshalb gilt die Unterscheidung zwischen Seelöwen und Seebären als veraltet.
Im Vergleich zu Hundsrobben, zu denen auch Seehunde gehören, haben Ohrenrobben breite Flossen, die ihnen helfen, sich auf dem Land zu bewegen.
Seelöwen werden mit 360 bis 600 Kilogramm insgesamt etwas größer und schwerer als Seebären. Ohrenrobben im Allgemeinen werden zwischen einem Meter und 3,50 Meter groß.