Rechtsmedizinerin über ihren Job: Obduktion ist Handwerk, die Arbeit ist Berufung
Verena Kolbe (37) ist Rechtsmedizinerin in Rostock. Was bewegt sie dazu, einen Job auszuüben, bei dem sie täglich mit Toten und Misshandelten zu tun hat? Für sie ist es Berufung.
Manche Fälle gehen ihr nach: Verena Kolbe ist stellvertretende Leiterin der Forensik am Institut für Rechtsmedizin in Rostock. Sie obduziert Tote, aber es kommt auch vor, dass sie misshandelte Kinder untersucht. Einen anderen Job kann sich die 37-Jährige nicht vorstellen – auch wenn er manchmal eine Herausforderung fürs Familienleben darstellt.
Rostock.Wenn Verena Kolbe von ihrer Arbeit spricht, gehen Mimik und Gestik mit dem Gesagten einher. „Es gibt immer wieder Fälle, die mich persönlich berühren“, berichtet die 37-Jährige mit wachen Augen – und verschränkten Armen: „Aber am Ende muss ich mich davon abgrenzen.“ Ein Eisblock wolle sie zwar nicht sein, aber es sei eben ein schmaler Grat.