Es gibt ein Überwachungsvideo

„Absolute Brutalität“: Schwarzer in USA von sieben Polizisten zu Boden gedrückt und getötet

Ein Polizeifahrzeug mit Blaulicht. (Symbolbild)

Ein Polizeifahrzeug mit Blaulicht. (Symbolbild)

Dinwiddie. Ein neuer Fall von tödlicher Polizeigewalt gegen einen Schwarzen erschüttert die USA. Am Donnerstag bekamen die Angehörigen des Toten ein Überwachungsvideo zu sehen, das zeigte, wie der mit Handschellen und Fußfesseln fixierte Mann in einer psychiatrischen Klinik von sieben Polizisten zu Boden gedrückt wurde. Die Staatsanwaltschaft hat in dem Fall bereits die Polizisten und drei Mitarbeiter der Klinik wegen Totschlags angeklagt.

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Das Video zeige die absolute Brutalität, mit der die Polizisten gegen den 28-jährigen Irvo Otieno vorgegangen seien, sagte die Angehörigen und deren Anwälte bei einer anschließenden Pressekonferenz. Es sei schockierend, dass fast drei Jahre nach dem Tod von George Floyd bei einem Polizeieinsatz ein anderer Mann fast auf die gleiche Art gestorben sei, indem er von der Polizei „zwölf qualvolle Minuten“ zu Boden gedrückt worden sei, sage Anwalt Ben Crump, der damals auch die Familie Floyds vertreten hatte.

Anwalt: Niemand half, als er nicht mehr atmete

Otieno starb am 6. März bei seiner Aufnahme in einer staatlichen psychiatrischen Klinik in Virginia. Öffentlich wurde das Video von seinem Tod bisher nicht gezeigt, nach Angaben der Staatsanwaltschaft und der Familie setzte sich Otieno aber nicht zur Wehr. Die Zeitung „Richmond Times-Dispatch“ berichtete, er habe auf einem Stuhl gesessen und sei von den Beamten zu Boden gezerrt worden. Ein weiterer Anwalt der Familie, Mark Krudys, sagte, die sieben Polizeibeamten vom Büro des Sheriffs von Henrico County hätten jeden Teil seines Körpers mit Gewalt zu Boden gedrückt.

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Otieno hatte in der Vergangenheit immer wieder psychische Probleme und war nach Angaben seiner Familie in einer psychischen Notsituation, als er am 3. März festgenommen wurde. Ein Nachbar habe die Polizei gerufen, weil Otieno die Rasenbeleuchtung aus einem Garten mitnehmen wollte, sagte Anwalt Krudys. Laut der Polizei griff er danach mehrere Beamte tätlich an und wurde in die Klinik gebracht.

Krudys sagte, auch nachdem Otieno nicht mehr geatmet habe, sei ihm keiner wirklich zu Hilfe geeilt. Man sehe auf dem Video nur, wie die Leute mit den Händen in den Hosentaschen herumstehen und wegschauen.

Musiker und bekannter Highschool-Athlet

Otieno sei ein innig geliebter junger Mann, ein aufstrebender Musiker gewesen und ein gut bekannter Highschool-Athlet in der Region, sagte Krudys. Otienos Mutter Ouko sagte, in der Musik ihres Sohne liege Güte und das sei alles, das ihr nun bleibe. „Ich kann nicht bei seiner Hochzeit sein. Ich werde nie ein Enkelkind sehen... weil sich jemand geweigert hat, ihm zu helfen. Niemand ist aufgestanden, um aufzuhalten, was vor sich ging.“

RND/AP

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