Kinderschutzbundpräsident Hilgers fordert zum Abschied „Einstieg in die Kindergrundsicherung“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/ZDCPNIA53RGSXDSYXM4DFAV5NM.jpg)
Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbunds.
© Quelle: Markus Scholz/Dpa
Der scheidende Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, hat zum Abschied mehr Unterstützung für arme Kinder in Deutschland gefordert. „Heute geht es zwei Dritteln der Kinder in unserem Land sehr gut – ja, besser als zu jeder anderen Zeit unserer Geschichte und auch besser als in den meisten Ländern der Erde“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Für das dritte Drittel gilt das leider nicht. Da muss dringend etwas geschehen.“
Nötig sei zumindest „ein Einstieg in die Kindergrundsicherung“, fügte Hilgers hinzu. „Es darf nur nicht so wenig sein, dass man am Ende sagen muss: Das ist Etikettenschwindel. Es muss eine Zusammenfassung der wesentlichen Leistungen für Kinder geben und eine Erhöhung in Richtung des Existenzminimums. Der errechnete Satz von 754 Euro wird bei armen Kindern bei Weitem nicht erreicht.“ Eltern dabei „unter den Generalverdacht zu stellen, sie würden das Geld verrauchen und vertrinken, wie es einige Politiker tun, ist völlig falsch“. Viele sparten sich „etwas vom Mund ab“, um es den Kindern zu geben.
Der Kinderschutzbundpräsident mahnte zudem eine bessere Vorbeugung bei Gewalt gegen Kinder an. „Wir wissen heute mehr, insbesondere bei sexualisierter Gewalt“, sagte er dem RND. „Polizei und Staatsanwaltschaften leisten da sehr viel. Sie kommen nur immer zu spät. Wir müssen in der Prävention besser werden.“
Der 74-Jährige wird am Freitagabend nach 30-jähriger Amtszeit verabschiedet.