Papst Franziskus erlaubt erstmals Frauen Teilnahme an Bischofsversammlung
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Papst Franziskus ermöglicht Frauen erstmals die Teilnahme an der Generalversammlung der Bischofssynode. Diese findet unter dem Motto „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Mission“ im Herbst 2023 und im Herbst 2024 statt.
© Quelle: IMAGO/ZUMA Wire
Rom. Erstmals in der Geschichte der katholischen Kirche werden zur nächsten großen Bischofskonferenz in Rom auch Frauen als reguläre Mitglieder eingeladen. Bei der Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode im Oktober sollen mindestens 40 Frauen – darunter Ordensfrauen und Laien – mit Stimmrecht dabei sein. Das verkündete der Vatikan am Mittwoch. Insgesamt werden zur Versammlung vom 4. bis 29. Oktober rund 370 Geistliche und Laien aus allen Teilen der Welt erwartet – die überwiegende Mehrheit davon werden rund 290 Bischöfe sein. Der Frauenanteil dürfte mehr als zehn Prozent betragen.
Papst Franziskus hatte die 16. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode unter dem Motto „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Mission“ zweigeteilt für den Herbst 2023 und den Herbst 2024 einberufen. Dabei soll über die Zukunft der Kirche gesprochen werden, nachdem der Pontifex seit Herbst 2021 alle Kirchen nach ihren Ansichten und Wünschen befragt hatte (Weltsynode).
Die Bischofssynode ist seit 1965 ein zentrales, beratendes Gremium des Oberhaupts der katholischen Kirche. Am Ende der Versammlungen stimmen die Mitglieder über bestimmte Vorschläge ab, die dann dem Papst für dessen Bewertung vorgelegt werden.
Frauen und junge Leute erwünscht
Dieses Mal will Franziskus von den internationalen Bischofskonferenzen neben Bischöfen auch eine Auswahl von 140 Personen haben, die keine Bischöfe sind. 50 Prozent davon sollen Frauen sein, auch junge Leute sind erwünscht. Aus ihnen wählt Franziskus dann 70 Mitglieder für die Synode aus. Dazu kommen weitere fünf Ordensmänner und fünf Ordensfrauen. Bis Ende Mai sollen die Namen der vorgeschlagenen Mitglieder an der Kurie sein, hieß es.
„Das ist keine Revolution”
Trotz der neuen Mitglieder bleibe es ganz klar eine Synode der Bischöfe, sagte der für die Weltsynode zuständige Kardinal Mario Grech. „Das ist keine Revolution“, meinte der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich und hofft, dass durch die Neuerung bei der Zusammensetzung des Gremiums die Kirche besser repräsentiert wird.
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Papst Franziskus sagt oft, dass er Frauen mehr in die Führungsebene der Kirche einbinden will – die Französin Nathalie Becquart holte er etwa 2021 als erste Frau mit Stimmrecht in die Weltsynode. Die Ordensschwester ist Unterstaatssekretärin des Gremiums. Eine Priesterweihe für Frauen lehnt der Papst aber weiterhin ab.
RND/dpa