Nach Staudammzerstörung

Orte vollständig überflutet: Drohnenbilder zeigen Verwüstung durch die Wassermassen

Drohnenbilder verdeutlichen das Ausmaß der Zerstörung in der überfluteten Region.

Drohnenbilder verdeutlichen das Ausmaß der Zerstörung in der überfluteten Region.

Cherson. Auf Drohnenbildern des eingestürzten Damms in der Ukraine und umliegender Dörfer in einer von Russland besetzten Gegend ist die schwere Verwüstung zu sehen. Zu erkennen ist der kaputte Kachowka-Damm, der in dem überfluteten Fluss Dnipro untergeht. Zudem sind Hunderte Wohnhäuser, Gewächshäuser und eine Kirche zu sehen, die im Wasser stehen. Menschen waren nicht zu finden. Allerdings konnten Journalisten der Nachrichtenagentur AP Hundelaute hören.

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Ein Team der Agentur ließ am Mittwoch eine Drohne über das verwüstete Gebiet fliegen. Der Damm war am Dienstag zerstört worden. Die noch aus dem Wasser herausragenden Anlagen ließen keine Schäden erkennen, die an den Einschlag einer Rakete erinnern. Russland hatte die Ukraine beschuldigt, den Damm mit einer Rakete angegriffen zu haben. Die Dammgegend stand unter der Kontrolle der russischen Invasionstruppen. Die ukrainische Regierung hat den Russen vorgeworfen, den Damm in die Luft gesprengt zu haben.

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Die Drohnenbilder zeigten die von Russland besetzten Dörfer Dniprjany und Korsunka. Dort stand das Wasser bis zu den Dächern von Häusern und einer blauen Kirche. Im Wasser zu erkennen waren Dutzende Gewächshäuser. Die nahe gelegene Stadt Nowa Kachowka war ebenfalls menschenleer. Auch auf Satellitenbildern wird das Ausmaß der Zerstörung deutlich.

Die Ukraine hatte bereits im Oktober gewarnt, dass Russland den Damm vermint habe. Experten zufolge war er baufällig, was auch zu dessen Einsturz geführt haben könnte.

Einige Menschen schon vor Überschwemmungen aus Gebiet geflohen

Viele Menschen waren bereits wegen der Kämpfe im russischen Krieg in der Ukraine aus der Dammgegend geflohen. Die ukrainischen Soldaten kontrollieren das westliche Ufer des örtlichen Dnipro, die russischen das östliche. Letzteres ist für Überschwemmungen anfälliger.

Eine im Herbst aus Nowa Kachowka geflohene Bewohnerin, Anna Lodygina, berichtete, dass die Fluten ihren besetzten Heimatort lahmgelegt hätten. Märkte seien geschlossen, es gebe nur begrenzt Strom und Mobilfunkempfang. Russische Soldaten, die ihr Familienhaus nahe dem Fluss besetzt hätten, seien nach dem Bruch des Damms geflüchtet. Nachbarn hätten ihr erzählt, dass das Wasser jetzt bis zum oberen Stockwerk des Hauses reiche, sagte Lodygina.

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Wie Freunde und Nachbarn geschildert hätten, seien die Russen weggegangen, hätten Bewohnerinnen und Bewohnern aber keine Hilfe angeboten. Deshalb hätten sich die Leute selbst gekümmert.

Auf der von der Ukraine kontrollierten Seite des Flusses nahm das Rote Kreuz Anrufe von Menschen an, die darum flehten, dass sie von der anderen Flussseite gerettet würden. Am Vortag habe es „mindestens 30 Anrufe von besetzten Gebieten“ gegeben, teilte Mykola Tarenenko vom Noteinsatzteam des Roten Kreuzes in Cherson mit. „Die Leute bitten uns darum, sie zu evakuieren, weil keine Evakuierung organisiert wurde.“

RND/AP

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