Russland und Ukraine einigen sich

Erdogan: Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide verlängert

Ein Lkw entlädt Getreide in einem Getreidespeicher in dem Dorf Shuriwka in der Ukraine.

Ein Lkw entlädt Getreide in einem Getreidespeicher in dem Dorf Shuriwka in der Ukraine.

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Istanbul. Russland und die Ukraine haben sich auf eine Verlängerung des Getreideabkommens geeinigt. Es gelte für weitere zwei Monate, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch in Ankara. Er danke seinem „teuren Freund“, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, für die „aufrichtige Unterstützung“ und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für die „konstruktive Zusammenarbeit.“ Erdogan dankte auch UN-Generalsekretär António Guterres für dessen Bemühungen.

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Russland hatte nach dem Überfall auf die Ukraine die Getreideexporte des Nachbarlandes blockiert. Die Blockade und Sanktionen gegen Russland haben 2022 zu starken Preisanstiegen unter anderem bei Getreide und Dünger geführt. Russland und die Ukraine lieferten vor dem Krieg fast ein Viertel der Getreideexporte weltweit. Im Juli 2022 kam die Schwarzmeer-Getreide-Initiative zustande, die von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelt wurde.

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Sie erlaubt kontrollierte Getreideausfuhren aus den Schwarzmeerhäfen Odessa, Tschornomorsk und Piwdennyj (Juschny). Vertreter der UN, Russlands, der Ukraine und der Türkei kontrollieren die Schiffsladungen in Istanbul. Damit soll sichergestellt werden, dass tatsächlich nur Lebensmittel und keine Waffen an Bord sind.

Russland drohe immer wieder, das Getreideabkommen platzen zu lassen

Seit dem Start des Getreidekorridors wurden der UN zufolge fast 30 Millionen Tonnen an landwirtschaftlichen Gütern exportiert. 2022 kam aus der Ukraine demnach über die Hälfte des Weizenbedarfs für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen.

Zusätzlich gab es eine Vereinbarung mit Russland, die den Export russischer Nahrungs- und Düngemittel erleichtern sollte. Russland drohte immer wieder, die Abkommen platzen zu lassen und begründete das unter anderem damit, dass seine eigenen Exporte von Getreide und Dünger weiter durch westliche Sanktionen behindert würden.

Europarat will Putin und Russland zur Rechenschaft ziehen
dpatopbilder - 16.05.2023, Island, Reykjavik: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, M) kommt beim Gipfel des Europarates zum Familienfoto. Erst zum vierten Mal in der über 70-jährigen Geschichte des Europarats treffen sich die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Unterstützung für die Ukraine und die Wahrung der Menschenrechte in den Mitgliedsländern. Der Europarat ist von der EU unabhängig und will mit seinen 46 Mitgliedsstaaten für die Einhaltung der Menschenrechte sorgen. Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Staaten des Europarats wollen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine zur Rechenschaft ziehen.

Der Direktor des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) in Deutschland, Martin Frick, begrüßte die Verlängerung. „Ich bin erleichtert, dass dieser lebenswichtige Korridor offenbleibt. Angesichts der Krise im Sudan wäre ein Scheitern eine weitere Eskalation der Hungerkrise gewesen“, sagte er.

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Die Ukraine und Russland sind wichtige Lieferanten von Weizen, Gerste, Sonnenblumenöl und anderen Nahrungsmitteln für Länder in Afrika, im Nahen Osten und in Teilen Asiens. Vor Kriegsbeginn war Russland außerdem der weltweit größte Exporteur von Düngemitteln. Der Ausfall dieser Lieferungen nach der russischen Invasion im Februar 2022 trieb die Lebensmittelpreise weltweit in die Höhe und schürte die Sorge vor einer Hungerkrise in ärmeren Ländern.

Mehr als 1000 Schiffe haben laut UN im Rahmen des Abkommens bisher ukrainische Häfen verlassen.

RND/dpa

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