Sie haben als Anwohnerin im Mittlauer Weg in Meerholz in den vergangenen Jahren leidvoll erfahren müssen, wie sich politisches Handeln auf die betroffenen Bürger direkt auswirken kann. Viele Menschen hätten sich dadurch vermutlich enttäuscht von der Politik abgewendet. Sie gehen den gegenteiligen Weg und wollen sich in der Stadtpolitik engagieren. Warum?
Jana Fuchs: Es liegt sicher nicht allein an diesem Thema, aber es war natürlich ein weiterer, wichtiger Impuls, mich für die Kommunalwahl aktiv auf die Kandidatenliste setzen zu lassen. Einer der Entscheider des Verkaufs der öffentlichen Grünflächen im Neubaugebiet Mittlauer Weg hatte mir mal empfohlen, doch ein Praktikum bei der Stadt zu machen, damit ich mal lerne „wie das hier in Gelnhausen so funktioniert.“ Wer mich kennt, kann sich denken, dass so eine Aussage mich erst recht anspornt, mich zu engagieren, damit es in der Stadt bei manchen Themen eben auch anders laufen kann. Ich gebe ehrlich zu, dass die Stadtverordnetenversammlungen, die ich in den vergangenen drei Jahren in Gelnhausen miterlebt habe, mir die Lust mich politisch zu engagieren, fast genommen haben. Doch auch hier gilt: Wenn ich will, dass wieder eine andere Diskussionskultur und ein anderes Miteinander von Bürgermeister, Magistrat, Ortsbeiräten und Stadtverordneten herrscht, hilft es nicht, nur zu meckern, sondern ich muss und möchte mich einbringen, etwas zu verändern, indem ich mich zur Wahl zu stelle. Ich habe lange überlegt, ob ich kandidieren soll. Es ist auch ein Zeitfaktor, der gut abzuwägen ist. Um sinnvolle Diskussionen zu führen und Kompromisse finden zu können, muss man sich mit den verschiedenen Themen beschäftigen. Die dafür notwendige Zeit konkurriert, wie bei so vielen, mit meiner Familie, meinem Beruf und anderen ehrenamtlichen Aufgaben. Aber mir liegt Gelnhausen am Herzen und daher will ich mir die Zeit nehmen.
Das komplette Interview lesen Sie in der GNZ vom 2. März.