„Kein Vergleich, sondern eine Frechheit“
Windkraft-Klage: Gemeindevertretung Gründau mehrheitlich für Fortsetzung des Rechtsstreits
25. Januar 2022 / 15:05
Uhr

Die Gründauer Gemeindevertreter haben entschieden: Der Vergleich wird abgelehnt, es soll nun also eine Hauptverhandlung in der Klage am Verwaltungsgerichtshof in Kassel gegen die fünf Windkraftanlagen auf dem Hammelsberg geben. Nach der Einschätzung von Anwalt Patrick Harbor sind die Chancen auf einen Sieg aber gering. Die Mandatsträger sagen in dem Vergleich allerdings einen schlechten Deal, den sie so mehrheitlich nicht annehmen wollten. Foto: dpa
Gründau-Lieblos (jol). Die Gemeindevertretung der Gemeinde Gründau hat den vom Verwaltungsgericht Kassel vorgeschlagenen Vergleich zum Bau fünf neuer Windkraftanlagen abgelehnt. In namentlicher Abstimmung sprachen sich 24 Mandatsträger am Montagabend somit dafür aus, den Weg über die Hauptverhandlung vor Gericht zu gehen. Der Gemeindevorstand um Bürgermeister Gerald Helfrich (parteilos) hatte empfohlen, den Vergleich zu akzeptieren, da die Chancen auf einen Sieg in der Hauptverhandlung schwindet gering seien. Es gab immer wieder Szenenapplaus der zahlreichen Gäste im Bürgerzentrum Lieblos.
Alle Gemeindevertreter, die sich zum Thema Windkraftanlagen zu Wort meldeten, waren sich einig. „Wir sind heute hier, um über einen Vergleich abzustimmen, der seinen Namen nicht verdient hat“, sagte Rainer Klix (FWG). SPD-Fraktionschef Matthias Springer bezeichnete es als „eine Frechheit, was vorgelegt wurde“. Norbert Amon (fraktionslos) verwies darauf, dass man um die Zukunft der „Gemeinde im Grünen“ und die Lebensqualität der Bürger kämpfen müsse.
„Ein Vergleich ist immer ein Deal – ein guter oder eben ein schlechter“, fand auch Heike Kroth (SPD) nichts Gutes am vorgelegten Papier.
Mehr dazu in der GNZ vom 26. Januar.