Land unter in der Region
Das aktuelle Hochwasser ist das heftigste seit fast 20 Jahren

Vor allem in der erweiterten Vogelsbergregion – konkret an Nebengewässern der Kinzig, wie Bracht, Salz und Bieber, der Nidder und am Oberlauf der Fulda – sowie im Taunus wurden Meldestufen bei den Pegeln überschritten, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie in Wiesbaden heute mitteilte. An vier Pegeln wurde sogar die höchste Meldestufe drei überschritten. Die Stufe bedeutet „außergewöhnliches Hochwasser“ und kann die Überflutung bebauter Gebiete „in größerem Umfang“ sowie die Sperrung von überörtlichen Verkehrsverbindungen mit sich bringen. Im Gebiet der Nidder wurde dem Landesamt zufolge am kleineren Bleichenbach sogar der historisch höchste Wasserstand überschritten.
Im Main-Kinzig-Kreis traf es gleich mehrere Kommunen besonders stark: In Birstein, Brachttal, Wächtersbach, Steinau, Bad Soden-Salmünster sowie in den am Vogelsberg gelegenen Ortsteilen von Gründau waren bereits am Vormittag Straßen überflutet, auch in den Ortskernen. Zahlreiche Häuser und Autos standen unter Wasser, die Feuerwehren waren im Dauereinsatz. „Die ersten Meldungen gingen in der Leitstelle schon vor 7 Uhr ein, danach hatten die Feuerwehren im Ostkreis praktisch keine echte Atempause“, fasste Landrat Thorsten Stolz am Nachmittag in einer Zwischenbilanz zusammen. Bis 15 Uhr gingen bei der Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises rund 90 Meldungen ein, im Wesentlichen handelte es sich um vollgelaufene Keller.
Die Firma Eichhorn öffnete heute, in Abstimmung mit dem Ordnungsamt, für Freitag und Samstag ihre Filialen in Birstein, Büdingen, Glauburg und Gedern für alle Kunden. So könnten sich Menschen im Main-Kinzig-Kreis und im Wetteraukreis auch heute noch Sand, Planen und Pumpen gegen das Hochwasser beschaffen. Wegen der Corona-Pandemie dürfen Baumärkte in Hessen derzeit eigentlich nur für Handwerker öffnen.
Das hessische Hochwasserportal veröffentlicht unter www.hochwasser-hessen.de Meldungen zur Hochwasserentwicklung. Weitere Berichte zur Situation in der Region lesen Sie morgen im Lokalteil der GNZ.