Viel Bürokratie, viele Versäumnisse
Lehrergewerkschaft GEW äußert sich zum Schulstart im Kreis

Natürlich ist das sichtbarste Problem der Umgang mit der Corona-Krise, über den die gewerkschaftlichen Vertreter der Lehrer die Köpfe schütteln. Der Start ins Schuljahr sei viel anstrengender und bürokratischer gewesen als im Vorjahr – und das, obwohl es dieses Jahr durch Impfungen und Tests viel größere Sicherheiten geben sollte. Doch gerade das Testen ist eine Hürde, die vor dem Unterrichtsbeginn steht. In den jüngsten Klassen nimmt der anfangs drei Mal, nun zwei Mal die Woche erfolgende Test gut 30 Minuten in Anspruch, bei den älteren etwa 20 Minuten. Damir sei eine halbe Schulstunde bereits verloren, meint Jörg Engels, Gymnasiallehrer an der Albert-Einstein-Schule Maintal und Vorsitzender der GEW-Fraktion im Gesamtpersonalrat sowie Vorsitzender der GEW Hanau. Dazu kommt die doppelte Dokumentation des Testergebnisses, für die Schule und im Testheft für die Schüler. „Früher bin ich bei Stillarbeiten herumgegangen und habe gefragt, ob ich irgendwo helfen kann – heute fülle ich Statistiken aus.“
Das Testheft ist generell eine Sache, die bei der Lehrergewerkschaft nicht gut ankam. Es sei „ohne Vorlauf und ohne entsprechende Handlungsanweisung“ eingeführt worden. Es sei praktisch unmöglich, als Lehrer die korrekte Durchführung aller Tests in einer Klasse zu dokumentieren. Dass das Heft außerhalb der Schule als Negativnachweis gilt – nach jüngsten Planungen sogar komplett über die Herbstferien – hält die GEW für eine „fahrlässige Gefährdung der Gesellschaft“.
Mehr: GNZ vom 23. September.
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