Nacht der Legenden: TVG schlägt Saarlouis mit 28:25 und ist klar auf DHB-Pokalkurs - unvergessliche Partynacht

Die Gelnhäuser Großsporthalle heißt ab sofort Rudi-Lechleidner-Halle

Bewegender Moment: Im Beisein seiner Tochter Katharina (rotes Trikot) und seiner Enkel wird die Halle nach Rudi Lechleidner benannt. Im Bild sind Landrat Thorsten Stolz (links), Bürgermeister Daniel Glöckner und Corinna Müller, Geschäftsführerin der TVG Handball GmbH, zu sehen.

Bewegender Moment: Im Beisein seiner Tochter Katharina (rotes Trikot) und seiner Enkel wird die Halle nach Rudi Lechleidner benannt. Im Bild sind Landrat Thorsten Stolz (links), Bürgermeister Daniel Glöckner und Corinna Müller, Geschäftsführerin der TVG Handball GmbH, zu sehen.

Gelnhausen. Die Gelnhäuser Großsporthalle heißt ab sofort „Rudi-Lechleidner-Halle“ das gaben Landrat Thorsten Stolz, Bürgermeister Daniel Glöckner und die Führungsetage des Handball-Drittligisten am Samstagabend im Rahmen der Eröffnung der „Nacht der Legenden“ bekannt. Der am 4. März 2008 im Alter von 58 Jahren gestorbene Rodney Lechleidner, den alle nur Rudi nannten, gilt als die unbestritten größte TVG-Legende.

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Landrat Stolz verkündet die große Nachricht

Landrat Stolz hob in seiner Würdigung die überragende Bedeutung Lechleidners für den heimischen Renommierklub hervor. Die Vereins-Ikone habe entscheidenden Anteil daran, dass die Rot-Weißen seit Jahrzehnten in der bundesweiten Handball-Szene fest verankert seien. Aufgrund dessen habe der Main-Kinzig-Kreis der vom TVG vorgebrachten Idee, die Großsporthalle mit dem Namen der großen Galionsfigur zu versehen, sehr gerne und aus Überzeugung zugestimmt. Im Beisein von Lechleidners Tochter Katharina (Lechleidners Ehefrau Helma ist ebenfalls bereits gestorben) wurde der Akt der Namensänderung der Halle feierlich vollzogen.

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Aufstieg zum Nationalspieler

Der Aufstieg des TV Gelnhausen von einem relativ unbedeutenden Kreisklassen-Verein bis hin zum Handball-Branchenführer einer ganzen Region ist in der Tat untrennbar mit Rudi Lechleidner verbunden. Die herausragende Klasse und immense Wurfkraft dieser sportlichen Lichtgestalt brachten den Barbarossastädtern sieben Meisterschaften und den damit verbundenen Sprung von der Bezirksebene bis in die Regionalliga ein. Der am 13. November 1949 geborene Sohn einer Deutschen und eines Amerikaners begann als Achtjähriger in der Handball-Abteilung seines Heimatortes Büdingen-Vonhausen seine sportliche Karriere. Über den TV Niedermittlau kam der Linkshänder zur Turnerschaft Steinheim, für die er in der 1. und 2. Bundesliga spielte. Anfang der 70er Jahre verpasste der gelernte Heizungsbauer mit Borussia Fulda zweimal knapp den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Als Erstliga-Spieler des TSV Karlsruhe-Rintheim wurde Lechleidner vom damaligen Bundestrainer Vlado Stenzel in die Nationalmannschaft berufen. Beim Ostsee-Pokal in Schweden bestritt das Rückraum-Ass drei Länderspiele gegen die UdSSR, Norwegen und das Team des Gastgebers. Stenzel, der das Team der Bundesrepublik Deutschland 1978 zum WM-Titel führte, nahm den beruflich stets stark eingespannten „Kanonier“ dann aber doch nicht zur Olympischen Spielen 1976 in Montreal mit.

Die Vereins-Ikone wird zum Namensgeber der Spielstätte des TV Gelnhausen:Der  2008 verstorbene Rodney Lechleidner, der  alle „Rudi“ nannten.

Die Vereins-Ikone wird zum Namensgeber der Spielstätte des TV Gelnhausen: Der 2008 verstorbene Rodney Lechleidner, den alle „Rudi“ nannten.

Den Verein von der B-Klasse bis in die Regionalliga gehievt

Nach einem zusätzlichen Bundesliga-Jahr bei der TSG Oßweil und einem weiteren Intermezzo in Fulda begann 1980 die Zeit, in der Rudi Lechleidner beim TV Gelnhausen zu einer sporthistorischen Figur wurde. Der damalige TVG-Abteilungsleiter Werner Dzewas sowie dessen Vorstandskollegen Manfred Büttner und Hans-Georg Müller lockten den Inhaber einer Heizungsbaufirma mit dem Angebot von beruflichen Perspektiven zum TVG, mit dem die Führungspersönlichkeit Lechleidner dann von der B-Klasse bis in die Regionalliga aufstieg. Als die Gelnhäuser am 14. Mai 1988 durch einen 15:11-Sieg im Entscheidungsspiel beim TuS Dansenberg in die 2. Bundesliga aufstiegen, spielte der Namensgeber der Großsporthalle zwar schon vornehmlich in der zweiten Mannschaft, trug aber auch noch sporadisch zu diesem herausragenden Erfolg bei.

Am 23. April 1993 ging die eindrucksvolle Karriere des temperamentvollen Ausnahmekönners mit einem Abschiedsspiel gegen die deutsche Weltmeistermannschaft von 1978 zu Ende. Die Gelnhäuser Großsporthalle war proppenvoll und die Fans verabschiedeten ihr Idol mit stehenden Ovationen – womit sich der Kreis zur „Nacht der Legenden“ schließt, die der TVG am Samstag abhielt: Die Rudi-Lechleidner-Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Rot-Weißen ihre 50 größten Spieler im Alter über 40 Jahren ehrten und feierten, die in den vergangenen 51 Jahren seit der Gründung der Handball-Abteilung des Vereins das Trikot der Barbarossastädter getragen hatten.

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Erste Mannschaft schlägt Saarlouis mit 28:25 und ist auf DHB-Pokal-Kurs

Im Anschluss an die Verkündung der Änderung des Hallen-Namens nahm die „Nacht der Legenden“ beim TV Gelnhausen ihren Lauf: Dabei schlug die personell gebeutelte Drittliga-Mannschaft des TVG die HG Saarlouis vor 1200 begeistert mitgehenden Zuschauern in der Rudi-Lechleidner-Halle mit 28:25. Damit machten die Schützlinge von Cheftrainer Matthias Geiger einen vorentscheidenden Schritt in Richtung Teilnahme an der DHB-Pokal-Qualifikationsrunde. Das war sozusagen die sportliche Kirsche auf der Torte eines unvergesslichen Abends. Für den TV Gelnhausen spielten: Julian Lahme, Alexander Bechert - Paul Hüttmann (1), Fynn Hilb (2), Benjamin Wörner (2), Felix Reinhardt, Nils Bergau (5), Flemming Günther, Torben Fehl (1), Max Bechert (2), Tim Altscher (3), Luca Grimm, Ole Basermann, Yannik Mocken (5/2), Jonathan Malolespzy (7/4).

Zwei Sonderseiten in der GNZ-Montagsausgabe

Danach ehrten die Initiatoren des TVG die 50 besten Handballer und Trainer im Alter von über 40 Jahren, die in den vergangenen 51 Jahren das Gelnhäuser Trikot getragen hatten, für ihre herausragenden Leistungen. Das sind die TVG-Legenden: Sergej Budanow, Manfred Büttner, Jasmin Camdzic, Martin Coors, Rainer Dotzauer, Frank Eidam, Matthias „Angel“ Engel, Kurt Ergül, Stefan Faber, Jurek Garpiel, Arnar Geirsson, Nico Greiner, Thomas „Atze“ Grimm, Tom Grunwaldt, Rainer Hix, Otto Hödl, Rolf Holthausen, Claus Hormel, Oliver Hubbert, Damir Hundur, Anders Indset, Edgar Kaiser, Winfried Kerßenfischer, Jan Kienzler, Christoph Klotz, Detlef Klug, Rüdiger Klug, Marek Kordowiecki, Marek Kowacki, Christian König, Rudi Lechleidner, Krzystof Lisiecki, Frank Mocken, Hans-Peter Motzfeldt, Hans-Georg „Schorsch“ Müller, Michael „Mike“ Paul, Karl-Heinz Pilgrim, Louis Rack, Milorad Reljic, Jouri Sadowski, Uli Schaus, Reinhard Schindler, Jens Schmidt, Thomas Schmidt, Stefan Schwedt, Marc Stallmann, Martin Suttner, Heiko Trinczek, Niko Weber, Jörg Zereike, Thomas Zilm.

Rund um ihre Würdigung herrschte das Flair einer hochemotionalen Zeitreise, die einzigartige Szenerie zog alle Anwesenden in ihren Bann. Das fröhliche Party-Beisammensein dauert bis in den Sonntagmorgen hinein an. Eine Nachlese dieser ebenso grandiosen wie historischen „Nacht der Legenden“ bringt die Gelnhäuser Neue Zeitung auf zwei Sonderseiten in der Montagsausgabe.

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