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Wo die Preise langsam fallen – und wo nicht

Die Sonne geht hinter einem Umspannwerk auf.

Die Sonne geht hinter einem Umspannwerk auf: Einige Grundversorger senken ihre Preise.

Liebe Leserinnen und Leser,

endlich tut sich was: Die Preise für Strom und Gas sinken. Und die niedrigeren Preise an den Energiebörsen kommen jetzt auch bei Verbraucherinnen und Verbrauchern an. Laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt, senkt im Mai, Juni und Juli eine nennenswerte Zahl an Grundversorgern ihre Tarife. Insgesamt sind es 91 Strom- und 80 Gasfirmen, bei denen die Preise runtergehen. Strom wird demnach im Schnitt um rund 14 Prozent günstiger, schreibt mein Kollege Nico Schwieger. Beim Gas sinken die Preise im Schnitt um 23 Prozent – fast ein Viertel.

Die Rekordpreise der Energiekrise seien vorbei, heißt es in der Analyse. Allerdings folgen auf die gute Nachricht mehrere schlechte, schreibt Steven Geyer in seinem sehr lesenswerten Kommentar. Denn die fallenden Preise erreichen nur einen Bruchteil der Endverbraucherinnen und ‑verbraucher. Von den bundesweit rund 800 Grundversorgern für Strom und rund 700 für Gas habe zwar die große Mehrheit zum Jahreswechsel ihre Preise deutlich erhöht, so mein Kollege. Jetzt aber, wo die Einkaufspreise für Strom um gut ein Drittel und für Gas um mehr als die Hälfte gefallen sind, hätten lediglich 91 Strom- und 80 Gasfirmen Preissenkungen angekündigt. Was außerdem zu bedenken ist, können Sie hier nachlesen.

Lohnt sich jetzt ein Anbieterwechsel?

Lohnt sich jetzt also ein Wechsel? Die Frage dürften sich einige Strom- und Gaskunden stellen. Eine Option, um den Tarifdschungel zu durchblicken, sind sogenannte Wechselservices und Tarifoptimierer. Sie können Verbraucherinnen und Verbrauchern zwar die Arbeit abnehmen – bergen jedoch auch Gefahren. Milena Wurmstädt hat sich für Sie umgehört, was es damit auf sich hat und worauf Sie bei der Wahl des Anbieters unbedingt achten sollten.

Rentnerinnen und Rentner erhalten eine einmalige Energiepreispauschale von 300 Euro.

Rentnerinnen und Rentner erhalten eine einmalige Energiepreispauschale von 300 Euro.

Und wo wir gerade beim Thema Energiekosten sind: Wenn Sie bereits eine Rente beziehen, aber Ihre Energiepauschale noch nicht erhalten haben, müssen Sie jetzt bald aktiv werden. Denn die 300 Euro können nur noch bis Ende Juni nachträglich beantragt werden. Eigentlich wurde die Energiepauschale automatisch ausgezahlt – in den meisten Fällen bereits am 15. Dezember oder zum zweiten Termin Anfang 2023. Allerdings gibt es Anspruchsberechtigte, die die Entlastung noch nicht erhalten haben.

Sie können seit Anfang Januar einen Antrag auf nachträgliche Auszahlung stellen, laut einem Bericht der Tageszeitung „Welt“ sind bereits 38.500 solcher Anträge dort eingegangen. Achtung jedoch: Anträge sind nur noch bis zum 30. Januar möglich und müssen per Post an die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See, 44781 Bochum, geschickt werden. Alle weiteren Informationen dazu gibt es hier.

Sie haben Anmerkungen und Fragen? Schreiben Sie uns gern an unbezahlbar@rnd.de!

Ihre

Johanna Apel

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Tipp der Woche

Strom und Gas sorgen für hohe Kosten im Haushalt, das ist klar. Manchmal schlagen aber auch Dinge zu Buche, die wir gar nicht so auf dem Schirm haben. Wussten Sie etwa, dass auch zu viel Kalk zu einem Problem für den Geldbeutel werden kann? Denn dort, wo hartes Wasser durch die Leitungen fließt, lagert sich mitunter Kalk ab. Das kann nicht nur Rohre verstopfen, sondern auch dafür sorgen, dass Wasserkocher und Co. weniger effektiv arbeiten.

Ein Belag von einem Millimeter Kalk erhöhe den Energieverbrauch um etwa 10 Prozent, sagt Andreas Braun, Referent Sanitär beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Mein Kollege Sebastian Hoff hat sich mit ihm und anderen Experten über das Thema Kalkablagerung unterhalten – und gibt Tipps, wie man gegensteuern kann. Um Verkalkungen etwa in Waschmaschinen zu vermeiden, sollte Waschmittel mit genügend Enthärter verwendet werden. Ein anderer Schritt ist, durch Kalkablagerungen beschädigte Dichtungsringe zu erneuern. Sanitärexperte Braun empfiehlt die Installation von Enthärtungsanlagen.

Was Sie noch tun können und warum Kalk zwar nervig, aber nicht gefährlich ist, lesen Sie hier.

Verkalkungen sind normal – doch ignoriert man sie, können sie zum Problem werden.

Verkalkungen sind normal – doch ignoriert man sie, können sie zum Problem werden.

 

Zahlen, bitte!

Nicht nur bei Strom und Gas, sondern auch bei einigen Lebensmitteln geben die Preise langsam etwas nach. Am auffälligsten ist der Preisrückgang bei Butter, schreibt Florian Holler in seinem Stück, dass ich Ihnen nahelegen möchte. Um 14,6 Prozent ging der Preis im April im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück. Bei Rewe oder Aldi beispielsweise gibt es das 250‑Gramm-Päckchen der Eigenmarken für 1,45 Euro. Auch Nudeln sind günstiger geworden, bei Lidl kosten sie aktuell 79 Cent. Weitere Preisrückgänge gibt es außerdem bei Milch und Käse sowie bei einigen Obst- und Gemüsesorten.

Doch wie bei der Energie auch: Insgesamt bleiben die Preise hoch. Und bei einigen Lebensmitteln sind sie kräftig gestiegen. Bemerkenswert etwa der Anstieg beim Zucker: Dort sind die Preise binnen Jahresfrist um ganze 70 Prozent gestiegen. Grund dafür seien die schlechten Ernten bei gleichzeitig höherer Nachfrage, erklärt Udo Hemmerling, stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes. Auch Fleisch beispielsweise bleibt teuer. Die ganze Übersicht – inklusive Ausblick auf die Preisentwicklung – gibt es hier.

Milchprodukte haben einen hohen Eiweißanteil und sättigen daher besonders gut. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Butter ist schon wieder günstiger geworden. Bei Milch und Käse ist die Teuerung zumindest zum Stillstand gekommen.

 

Gut zu wissen

 

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Die gute Nachricht

Bleiben wir bei Lebensmitteln: Die Erdbeersaison ist gestartet! Haben Sie schon die ersten Früchte probiert? Für mich gibt es keinen anderen Geschmack, der den Sommer so gut einleitet, wie der von frischen Erdbeeren. An den Verkaufsständen werden allerdings oftmals happige Preise fällig. Wer etwas sparen will, hat allerdings auch Alternativen. Und zwar nicht nur Discountererdbeeren, sondern auch ganz regionale vom Feld um die Ecke. Haben Sie schon einmal Erdbeeren selbst gepflückt? Das ist an vielen Orten bald wieder möglich. Beim Pflücken auf dem Feld kommt man nicht nur wunderbar raus ins Grüne, sondern schont auch den Geldbeutel. Wann die beste Zeit dafür ist, welche Körbe geeignet sind und viele weitere Tipps können Sie in diesem Übersichtsstück nachlesen.

 

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