Ein Forschungsteam der Universität Göttingen hat Geschlechteridentitäten von Leichnamen aus der Bronzezeit untersucht. Ihre Ergebnisse entkräften die Vorstellung einer binären Geschlechternorm im prähistorischen Europa.
Moritz Longerich
Göttingen.Nicht binäre Menschen gab es schon in der Bronzezeit. Zu diesem Schluss kommen Forschende der Universität Göttingen (Niedersachsen). In einer groß angelegten Studie analysierten sie über 1200 Skelette aus der Bronzezeit und dem Neolithikum. Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass es schon vor Tausenden Jahren eine tolerierte Minderheit mit einer nicht binären Geschlechteridentität gab. Mit ihrer Veröffentlichung haben die Wissenschaftler ein modernes Verständnis von Geschlechteridentitäten auf die Archäologie übertragen.